Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive

Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive

Electric Flight
Meldungen 2/2023
26.05.2023
GE Aerospace investiert verstärkt in elektrische und hybride Triebwerkssysteme Verhalten zeigten sich zunächst namhafte US-Triebwerkshersteller, was zukünftige Entwicklungen hinsichtlich rein elektrischer und hybrider An- triebs-Systeme betrifft. Wie aber GE Aerospace jüngst darauf hinwies, habe man erst wieder 20 Millionen US-Dollar in das eigene Electrical Po- wer Integrated Systems Center (EPIS Center) in Dayton, Ohio und somit seit der Eröffnung 100 Millionen Dollar investiert. Erfasst sind darin Hy- brid-Elektromotoren und Kooperationen auch mit der NASA, welche auf eine langjährige Zusammenarbeit beruht. Dies vollkommen unabhängig junger Startups, wie etwa MagniX, die bereits Zulassungen betreiben. Das 138.000 Quadratmeter große EPISCenter wurde 2013 auf dem Campus der University of Dayton eröffnet, um die Entwicklung weiterer Elektroflugzeuge voranzutreiben. Im Jahr 2022 schloss GE den weltweit ersten Test eines Hybrid-Elektroantriebssystems der MW-Klasse und mit mehreren Kilovolt (kV) unter Höhenbedingungen von bis zu 45.000 Fuß ab, der einen kommerziellen Single-Aisle-Flug simuliert. Es ist von GE Aerospace in Zukunft sehr viel mehr zu erwarten. www.geaerospace.com
Foto: GE
30.05.2023
Frachtdrohnen wie fliegende Rochen bis 130 Tonnen In San Diego sitzt ein junges Unternehmen, das die Frachtfliegerei mit autonomen Flugzeugen revolutionieren möchte. Es sind eher utopisch wirkende Frachtflugzeuge, nach dem Prinzip von Blended Wing Nurflüglern, mit zunächst 3,8 Tonnen Nutzlast und die später als skalierte Ent- würfe für 60, 100 oder sogar für 130 Tonnen Fracht weiterentwickelt werden. Das vorausgesetzt erst dann, wenn die FAA auch den Vorschlägen und Theorien von Aleksey Matyushev und Anatoly Star wie auch anderen US-Mitbewerbern folgt, die wie Natilus, 2016 gegründet und die bis jetzt nur Windkanal- und Modellversuche ihrer zukünftigen Frachtliner unternommen haben. Die Antriebe sollen nachhaltig sein. Dazu setzt man auf das inzwischen erfolgreiche englisch-amerikanische Unternehmen ZeroAvia, das einen 600 kW- Brennstoffzellenantrieb entwickelt hat. Da sie über große Strecken fliegen sollen, will man sie auch im Bereich von bis zu Mach 0,85 betreiben, was bedeutet, dass man dann statt der Pro- pellerantriebe dann durch Strahlturbinen auswählen muss, die entweder mit SAF oder Wasserstoff betrieben werden müssen. www.natilus.com
Bild: Natilus
28.06.2023
Wie man Hyundai-Brennstoffzellensysteme in Cessnas bauen könnte Der koreanische Multikonzern Hyundai stellt in seiner Kraftfahrzeugsparte Brennstoffzellensysteme her, die bis zu 170 kW leisten. Das will sich die neugegründete australische Firma Dovetail zunutze machen. Im ersten Schritt ist geplant, die Propellerturbine von Pratt & Whitney durch einen 250 kW MagniX-Elektromotor zu ersetzen. Der Strom kommt über eine Pufferbatterie, die von einem 170 Watt-Brennstoffzellensystem ge- puffert wird. Nach erfolgreicher Testphase von „Iron Bird“ soll dann auch ein magni 650 eingesetzt werden, für den dann stärkere Systeme zur Stromherstellung zur Verfügung gestellt werden müssen. Eine Umrüstung lohnt sich ganz besonders bei den Cessna Caravan, von denen über 3.000 Maschinen gefertigt wurden. Die Umstellung von Kerosin auf elektrischen Antrieb würde die Betriebskosten um 40 Prozent senken. Dave- tail möchte dazu komplette Antriebsstränge liefern. Da man sich um eine schnelle Zulassung bemüht, wurde bei der EASA und der FAA bereits Anträge gestellt. Hyundai selbst bemüht ich seine Brennstoffzellensysteme auch Fachsparten zugänglich zu machen. www.dovetail.com
Foto: Dovetail
26.06.2023
Wie 12 E-Motoren zu einem kompakten Antriebskonzept für ein eVTOL werden Ein japanisches Duo ist zumindest schon einmal auf dem Papier geplant. Unbekannt ist zunächst noch der Initiator des eVTOL die Firma Sky- drive- nicht aber die Suzuki-Gruppe, die Motorräder und Kraftfahrzeuge herstellt. Skydrive beschäftigte sich seit 2018 nur um ein reines Flug- auto. Ähnlich des Volocopter-Systems sind beim dreisitzigen SKYDRIVE die 12 Antriebsrotoren symmetrisch wie eine Pilzskappe über der Kabine mit Verbindungstegen angebracht. Die Batterie Power-Packs wird das amerikanische Unternehmen Electric Power Systems liefern und für die kombinierte Flugregelung- und Steuerung hat man sich schon für die französische Firma Thales entschieden. Anlässlich der Paris Show hat sich Skydrive entschlossen die Fertigungsanlage der Suzuki-Gruppe zu nutzen. Toshihiro Suzuki, Präsident der Suzuki Motor Corporation „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit SkyDrive, da wir ehrgeizig daran arbeiten, wertvolle Produkte zu entwickeln, die zur Verwirklich- ung einer Welt beitragen, in der Menschen den Himmel für ihre täglichen Transporte nutzen.“ www.skydrive.com
Bild: Skydrive
21.06.2023
Nach den Slowenen und Tschechen kommen jetzt die Franzosen mit Integral E Aura Aero ist ein 2018 gegründetes französisches Start-up aus der Nähe von Toulouse, das einen kleinen Zweisitzer in Holz-Kunststoff-Bauwei- se mit Dreibein und oder Spornfahrwerk für Kunstflugtraining und als Militär-Trainer entwickelt hat. Das erste Muster war die bereits geflogene Spornradversion Integral R mit 155 kW Lycoming. Der folgte in diesem Jahr als Integral S mit Lycoming ausgerüstete Bugrad-Version mit 132 kW und zu guter Letzt die in Paris präsentierte E-Version mit einem Safran ENGINeUS-Motor. Alle drei Versionen werden mit Fallschirm-Gesamt- rettungssystemen ausgerüstet (einschließlich der E-Version). Das Elektroflugzeug wird es sowohl als Taildragger als auch als Burgradflugzeug geben. Bemerkenswert ist die Gemischtbauweise aus Holz und CFK. Zulieferer für das Batteriesystem ist EPS. Die Flugzeit damit wird 60 Minuten betragen. Die Ladezeit wird mit 30 Minuten angegeben. Man arbeitet bereits an der Zulassung. Die Bestellungen addieren sich, zumeist zunächst aus Frankreich. Parallel arbeitet Aura Aero bereits an einem 19-sitzigen Commuter-Flugzeug ERA. www.aura-aero.com
Foto: Aura Aero
21.06.2023
Airbus startet großes Testprogramm mit Brennstoffzellen als APU-Ersatz Wie kann man die Auxiliary Power Unit (APU) in Verkehrsflugzeugen ersetzen? Bei herkömmlichen Verkehrsflugzeugen liefert die APU, die mit herkömmlichem Kerosin betrieben wird, zusammen mit den Triebwerken die Energie, die für den Betrieb einer Reihe nicht antriebsbezogener Flugzeugfunktionen wie Klimaanlage, Bordbeleuchtung usw. erforderlich ist elektrischer Strom für die Avionik. Mit diesem neuen Technologie- demonstrator, der von seinen Einrichtungen in Spanien aus geleitet wird, wird Airbus UpNext die eigentliche APU eines A330 durch ein Wasser- stoff-Brennstoffzellensystem ersetzen, das Strom erzeugen wird. Der als Hy-Power bekannte Wasserstoff-Brennstoffzellen-Demonstrator zielt außerdem darauf ab, die Emissionen von CO2, Stickoxiden (NOx) und den Geräuschpegel, der manchmal erheblich laut ist, einer herkömmli- chen APU zu reduzieren. Das zu untersuchen, hat Airbus ein neues Programm mit einem A330 gestartet, um am Boden und im Flug eine neue Archi-tektur für die Erzeugung nicht treibender Energie durch den Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellen zu erforschen. www.airbus.com
Bild: Airbus
12.06.2023
Franzosen wollen mit Elektro-Luftschiff Geschwindigkeits-Weltrekord brechen Luftschiffe sind nicht gerade die schnellsten Luftfahrzeuge. Dennoch versucht man in Frankreich den errungenen Geschwindigkeitsweltrekord mit 115 km/h zu übertrumpfen. Die versuchen zwei Franzoden mit einem eigens konstruierten Elektro-Luftschiff. Ihr ultraleichter Blimp erhielt den Namen Leliot. 32 Meter lang und rund wie eine Zigarre mit 8,2 Meter Durchmesser. Natürlich ist die 600 Kubikmeter große Hülle mit Helium gefüllt. Ihre maximale Tragfähigkeit liegt bei 200 Kilo. Das reicht gerade für zwei Hängesitze, vier Elektrorotoren mit Steuerung und ein Satz Bat- terien. Die chinesischen E-Motoren entwickeln eine Gesamtleistung von 85 kW. Zwei als Hubtrieb- und zwei als Marschtriebwerke ausgebildet. Die E-Motoren entwickeln eine Gesamtleistung von 85 kW. Zwei als Hubtrieb- und zwei als Marschtriebwerke ausgebildet. Das Luftschiff wird von zwei Piloten gelenkt, die zunächst einen neuen FAI-Geschwindigkeitsrekord anstreben, der über 115 km liegen muss. Sie hoffen, dabei 125 km/h zu erreichen. Fernziele sind die Überquerung des Mittelmeers und eines Tages vielleicht auch den Atlantik. www.koesio.com
Foto: Koesio
02.06.2023
Skandinavier bieten Tickets auf noch nie geflogenen Flugzeugen an Es klingt schon etwas vielversprechend, was die skandinavische Airline SAS da hinausposaunt. Sie nehmen Reservierungen für erste Flüge für einen Flugzeugtyp aus Schweden entgegen, von dem es bis heute nur Zeichnungen, Berechnungen, Bilder und 3D-Animationen gibt. Der Flug- zeugtyp ES-30 soll elektrisch fliegen, 30 Sitzplätze bekommen, wird aber nur als reines Elektroflugzeug 200 Kilometer weit fliegen können, wie Hersteller Heart Aerospace bekanntgab. Auch hüllt sich die Airline in Schweigen, was die bestellte Stückzahl der Flugzeuge betrifft, die vor-us- sichtlich nicht vor 2028 zur Verfügung stehen werden. Einzig die Kosten pro Ticket werden mit 1.946 SKr (178 US-Dollar) angegeben. Die Flug- routen selbst sind auch noch nicht bekannt, doch man geht davon aus, dass werbetechnisch die Flüge in Kopenhagen, Oslo und Stockholm starten werden. SAS-Vorstandsvorsitzender Anko van der Werff hatte zuvor angedeutet, dass die Fluggesellschaft „mindestens zwei“ Ein-heiten übernehmen würde. Die Airline ist nicht rein zufällig auch Mitglied im Kundenberatungsgremium von Heart Aerospace. www.flysas.com/electric
Bild: SAS
02.6.2023
Boeing besitzt jetzt zu 100 Prozent den eVTOL-Entwickler Wisk Aero Nachdem Boeing bereits 450 Millionen Dollar in das Startup Wisk investiert hatte, teilte der US-Konzern nun mit, den eVTOL-Entwickler Wisk Aero zu 100 Prozent übernommen zu haben. Damit steht Boeing nun in direktem Wettbewerb mit Airbus, die in ihrer Helikopter-Sparte schon länger am City Airbus arbeiten. Es ist aber auch nicht Boeing erste Investition im Bereich für Elektroflugzeuge. Zuvor hatte sich Boeing bereits an anderen Advanced Air Mobility-Firmen wie Kittyhawk beteiligt, die ähnliche Projekte verfolgen. Doch wurde zum Beispiel das Projekt Kitty- hawk eingestellt. Weder der Kaufpreis für Wisk Aero, des einst von Google-Gründungsmitglied Larry Page mitgegründeten Firma ist bekannt, noch weiß man, welchem der Konzepte der Vorzug geben wird. Die 12 motorige Wisk-Version basiert auf einem konventionellen Flugzeugent- wurf, deren Motorengondeln für den Senkrechtstart- und die Landung an Auslegern geschwenkt werden. Ursprünglich wurde Wisk aus dem neuseeländischen Muster Cora entwickelt. Dort läuft das Projekt unter Wisk New Zealand separat weiter. www.boeing.com
Foto: Wisk
08.06.2023
Amerikaner machen Andeutungen, dass VTOL‘s auch den Massenmarkt erobern könnten Die Prognosen für eVTOL’s scheinen zunehmend an Substanz zu gewinnen. Zwar geben einige Hersteller wie Lilium an, einige Hundert ihrer VTOL’s an die Airlines verkauft zu haben, doch nach wie vor fehlt es an überzeugenden Vorführungen. Anders sieht es bei Joby Aviation aus, die nicht nur mehrere Muster mit ihren Schwenkgondeln bereits breiten Pilotenkreisen, sondern auch dem Militär zugänglich gemacht haben. Die hohen Anschaffungskosten, die weit über denen von Hubschraubern liegen, lassen befürchten, dass das Fliegen mit den Senkrechtstartern doch vorerst nur einer Luxusklasse vorbehalten bleibt. Bei Joby Aviation sieht man das dennoch anders und glaubt bereits an die Attraktivität für den Massenmarkt. „Bereits im Jahr 2023 haben wir bedeutende Meilensteine in Produktion, Tests und Finanzierung erreicht und ich freue mich unglaublich über unsere Fortschritte auf dem Weg zu unserem Ziel, kommerziell zu starten,“ sagte JoeBen Bevirt, Gründer und CEO von Joby. Die VK-Preise für die hochkomplizierten VTOL’s schwanken extrem in Millionenbereichen. Das lässt Fragen offen. www.jobyaviation.com
Foto: Joby
09.06.2023
Distributed-Electric-Propulsion (DEP) in Frankreich in der Anfangserprobung Seit Anfang dieses Jahres führt Daher Testflüge an seiner Entwicklungsbasis in Tarbes, Frankreich, mit den von Safran gelieferten E-Propellern (momentan noch ohne Antrieb) durch. Diese erfolgten nach und nach mit zwei und dann mit allen sechs angebrachten E-Propellern. Jede dieser Einheiten verfügt über einen dreiblättrigen Propeller von DUC Propellers, der an einen 50-kW-Elektromotor „ENGINeUS“ angeschlossen ist, der in einer Gondel direkt dahinter untergebracht ist. Diese vorläufigen Flugtests haben es den Testpiloten ermöglicht, das Demonstrationsflugzeug zu fliegen, das von dem alten Turboprop-Triebwerk in der Nase angetrieben wird, um ihre Aufmerksamkeit zunächst auf die Aerodynamik, die zusätzliche Trägheit und andere Auswirkungen der Pods und ihrer Propeller auf das Gesamtbild der Plattform zu richten resultierenden Flugei- genschaften. Sobald der Demonstrator später mit aktiviertem Elektromodus fliegt, wird dies den Punkt markieren, an dem die „Daseinsberechti- gung“ des Projekts – Distributed-Electric-Propulsion (DEP) – zum ersten Mal wirklich zum Leben erweckt wird. www.safran.com
Foto: Safran
13.06.2023
Innovatives Unternehmen erhält Zuschuss von französicher Regierung VoltAero in Frankreich zählt zu den innovativsten Unternehmen für Luftfahrzeuge mit nachhaltigen Antriebssystemen. Mitte Mai berichteten wir ausführlich unter „Projekte“ auf dieser Webseite über das komplette Entwicklungsprogramm. Neuentwicklungen sind nicht immer alleine insbe- sondere von Startups wie VoltAero finanziell zu schultern. Die Finanzierung von VoltAero zur Entwicklung seines Elektro-Hybridflugzeugs Cas- sio 330 wurde nun durch einen Zuschuss der französischen Regierung in Höhe von 5,6 Millionen Euro über BPI France/Agentur, die das franzö- sische Wirtschaftswachstum durch die Unterstützung ihrer Unternehmer unterstützt, weiter erhöht. Die Finanzierung erfolgte über den Investi- tionsplan „Frankreich 2030“, der von der französischen Regierung mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, Schlüsselsektoren der Wirtschaft des Landes, darunter auch die Luftfahrt, nachhaltig zu transformieren. Cassio 330 ist die erste von drei Typen der Elektro-Hybrid-Flugzeugfamilie von VoltAero, die ein hohes Maß an Modularität und Gemeinsamkeit aufweisen. Eines der Highlights auf der Paris Air Show. www.voltaero.aero
Foto: VoltAero
13.06.2023
Harte Entscheidung: Italiener legen ihr Elektroflug-Projekt auf Eis Obwohl viele Firmen auf die Elektromobilität setzen, kam die italienische Firma jetzt zu dem Schluss, ihre Eigenentwicklung P-Volt zu stoppen. Es heißt: „Nach drei Jahren intensiver Studien, die den gesamten Lebenszyklus eines vollelektrischen Flugzeugs abdecken, ist Tecnam zu dem Schluss gekommen, dass die Zeit für P-Volt noch nicht reif ist, obwohl die Forschungsaktivitäten weiterhin auf die Erforschung neuer Technolo- gien ausgerichtet sein werden. Seit Beginn der P-Volt-Entwicklung liegt der Fokus von Tecnam darauf, Betreibern die Möglichkeit zu geben, ein vollelektrisches Passagierflugzeug im Hinblick auf Betriebskosten, Emissionen, Leistung, Durchlaufzeit und Markteinführungszeit profitabel, ef- fizient und nachhaltig zu fliegen. Derzeit geht Tecnam davon aus, dass diese nur durch äußerst aggressive Spekulationen über unsichere Tech- nologieentwicklungen erreicht werden können. Eine der Schlussfolgerungen war, dass ein Flugzeug mit einem Batteriepaket am Ende seiner Lebensdauer nicht das beste Produkt für den Markt wäre, aber sicherlich das schlechteste im Hinblick auf den Kapitalwert.“ www.tecnam.com
Bild: Tecnam
19.06.2023
Eve Air Mobility nennt erste Zulieferer. Embraer startete zuvor ein Joint Venture mit Nidec Eve Air Mobility, die Tochter des brasilianischen Flugzeugherstellers benannte am 18.Juni drei Anbieter für sein eVTOL. Kurz zuvor wurde die Nidec Aerospace LLC als Joint Venture zwischen Nidec Corporation und Embraer gestartet, die bis Ende 23 abgeschlossen sein soll. Nidec Cor- poration aus Japan und die brasilianische Embraer werden das Antriebssystem für Eves eVTOL entwickeln. Das Energiespeichersystem von BAE System wird in das eVTOL von Eve integriert und ermöglicht einen effizienten, emissionsfreien und geräuscharmen Betrieb des Flugzeugs. DUC Hélice Propellers wird die Rotoren für die acht Hubmotoren und den Reisepropeller liefern. „Die Bekanntgabe der ersten Lieferanten ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung unseres eVTOL-Flugzeugs“, sagte Andre Stein, Co-CEO von Eve Air Mobility. „Auf dem Weg zur Inbe- triebnahme ist es unser Ziel, sicherzustellen, dass wir ein ausgereiftes Flugzeug produzieren und liefern, das nicht nur die Erwartungen über- trifft, sondern unseren Kunden auch einen sicheren und effizienten Betrieb bei niedrigsten Betriebskosten ermöglicht.“ www.eveairmobility.com
Bild Eve Air Mobility
19.06.2023
Liliums Vorbestellungen sind auf 745 angewachsen Das Startup-Unternehmen Lilium und Heli Eastern haben eine Vereinbarung geschlossen. Danach beabsichtigt Heli-Eastern, 100 „Lilium Jets“ zu bestellen. Das in der Greater Bay Area, im Yangtze River Delta und in der Region Peking-Tianjin-Hebei tätige Unternehmen will Lilium bei der Suche nach Standorten und Partnern für die Vertiports und Bodeninfrastrukturen unterstützen. Nach der Zulassung des „Lilium Jets“ wird Heli- Eastern die eVTOL‘s in der Region betreiben, Besatzungen stellen sowie Service- und Wartungsdienste anbieten. Die Ankündigung einer Part- nerschaft mit Heli Eastern folgt auf der Nachricht einer Absichtserklärung zwischen Lilium und dem Bezirk Bao'an der Stadt Shenzhen über die Eröffnung einer regionalen Lilium-Zentrale, die das Unternehmen in China und im asiatisch-pazifischen Raum beim Vertrieb, den Dienstleistun- gen und dem Support von Lilium Jets unterstützen wird. Mit dieser Ankündigung ist die Auftragspipeline von Lilium auf 745 Einheiten von zahl- reichen Kunden aus Europa, Südamerika, dem Nahen Osten, den Vereinigten Staaten und Asien angewachsen. www.lilium.com
Bild: Lilium
19.06.2023
Ein halbes Jahr vor dem Erstflug: Cassio 330 Prototyp auf der Paris Air Show Rechtzeitig vor Beginn der Paris Air Show konnte der Prototyp des Cassio 330 fertiggestellt werden. Das Flugzeug wird zunächst nur mit einem Vierzylinder Kawasaki-Verbrenner mit 150 kW (201 PS) im Herbst fliegen. Erst der zweite Prototyp, der Cassio 330 erhält einen Hybridantrieb mit dem Kawasaki-Motor und einem E-Motor von Safran. Die Version 330 hat eine vier- bis fünfsitzige Kabine, gefolgt vom sechssitzigen Cassio 480 mit einer Hybrid-Antriebsleistung von 480 Kilowatt und dem Cassio 600 – das eine Größe für 10 bis 12 Passagiere ausgelegt ist und eine Leis- tung von 600 Kilowatt haben wird. Die Cassio 480 wird bereits den Sechszylinder-Verbrenner nutzen. Dieses Muster wird mit nachhaltigem Flug- treibstoff und Wasserstoff fliegen. Derzeit führt das Testflugzeug Cassio S von VoltAero Flugvalidierungen des Hybridantriebsaggregats von VoltAero mit Biokraftstoff durch. Im Rahmen seiner Ausstellung auf der Paris Air Show zeigt Volt-Aero einen Verbrennungsmotor von Kawasaki Motors, der mit flüssigem Wasserstoff arbeitet und künftig auch in Cassio 330-Flugzeugen zum Einsatz kommen wird. www.voltaero.com
Foto: VoltAero
20.06.2023
19-Sitzer ERA mit verteilten Antrieben schon vielfach nachgefragt Das französische Startup Aura Aero zeigt sich anlässlich der Paris Air Show sehr zuversichtlich, obwohl man doch erst jetzt die Elektroversion seines Kunstflug-Zweisitzers dort vorstellt. Doch als die maltesiche LIT’AVIA weitere 8 LOI zu seinen bereits 20 Einheiten ankündigte, war die Freude durchaus berechtigt, auch wenn Airbus am selbenTag 250 Order aus Indien erhielt. Aura Aero setzt zunächst bei seinem Projekt ERA ausschließlich auf den Batterieantrieb. ERA ist ein vielseitiges Flugzeug: es fasst 19 Passagiere oder 1,9 Tonnen Fracht, es kann auch für die Geschäftsfliegerei mit 8 oder 9 Passagieren konfiguriert werden. Mit seiner Druckkabine und einem für diesen Typ unübertroffenen Passagier- komfort verfügt es über eine Reichweite von bis zu 1.600 km und kann auf den größten internationalen Flughäfen und selbst auf kurze, unprä- parierte Start- und Landebahnen starten und landen. ERA, dessen erste Inbetriebnahme vor 2030 geplant ist, verfügt bereits über einen Auf- tragsbestand von über 300 Flugzeugen im Rahmen einer Absichtserklärung. Optionen für Wasserstoffbetrieb bleiben offen. www.aura-aero.com
Bild: Aura Aero
22.06.2023
Embraer wählte GKN für Brennstoffzellensysteme aus Embraer und GKN Aerospace, beide renommierte Marktführer in der Luft- und Raumfahrtindustrie, gaben auf der Paris Air Show eine Koopera- tionsvereinbarung für hochmoderne Programme zur Entwicklung von Wasserstofftechnologien bekannt. Ziel der Partnerschaft ist es, die Imple- mentierung von Wasserstofftechnologien in der Luftfahrt zu beschleunigen, Emissionen zu reduzieren und den Weg für eine nachhaltigere Zu- kunft zu ebnen. Die Zusammenarbeit wird auch das Potenzial für einen Wasserstoff-Flugdemonstrator untersuchen. GKN Aerospace steht an der Spitze bahnbrechender gemeinsamer Wasserstoffprogramme in den Niederlanden, Schweden und Großbritannien. Das Flaggschiff-Wasser- stoffexplorationsprogramm von GKN Aerospace, H2Gear, konzentriert sich auf die Entwicklung eines hocheffizienten Flüssigwasserstoff-An- triebssystems, das speziell für subregionale Flugzeuge entwickelt wurde. Die Vereinbarung ist Teil des Engagements von Embraer für die welt- weiten Bemühungen, mit der Verpflichtung der Luftverkehrsbranche zusammenzuarbeiten, bis 2050 CO2-neutral zu werden. www.embraer.com
Bild: Embraer
22.06.2023
Auf Basis einer Do 328 soll ein fliegendes Testlabor für neue Technologien entstehen Anlässlich der Paris Air Show unterzeichneten das DLR und die Deutsche Aircraft GmbH einen Vertrag über den Erwerb einer Dornier 328-100 Mod. 20. Der Vertrag beinhaltet den Kauf des Flugzeugs und den schrittweisen Umbau zum Flugversuchsträger. Die Beschaffung, Umrüstung und Nutzung als „Flying Testbed“ für die Erforschung von Wasserstoff-Technologien in der Luftfahrt ist Teil des Projekts UpLift. Der Umbau der D328, einem klassischen Regionalflugzeug, zum fliegenden Versuchslabor ist eine weitere Brücke von der Forschung in die Praxis für das kli- maverträgliche Fliegen. Das neue fliegende Testlabor wird Teil der DLR-Forschungsflotte und zukünftig am Standort Braunschweig stationiert werden. Es steht technologieoffen und in seiner modularen Bauweise möglichst vielen interessierten Partnern zur Verfügung – gerade auch KMU und Start-ups ohne eigene Möglichkeit für Flugtests. Auf diese Weise können vielversprechende Antriebs-, Treibstoff- und Systemtech- nologien für die Dekarbonisierung der Luftfahrt erprobt werden, um deren Entwicklung maßgeblich zu beschleunigen. www.dlr.de
Foto: DLR
22.06.2023
Volocopter geht Partnerschaft mit Safran Electrical & Power ein Volocopter, einer der Pioniere der Urban Air Mobility (UAM) und Safran Electrical & Power, einer der weltweit führenden Hersteller von elektri- schen Systemen für Luftfahrzeuge, haben auf der Paris Air Show 2023 eine Absichtserklärung über die Entwicklung eines Antriebsstrangs der nächsten Generation für elektrischer Senkrechtstarter (eVTOL) unterzeichnet. Die Vereinbarung umfasst die Prüfung kommerzieller und tech- nischer Partnerschaften im Bereich des elektrischen Antriebsstrangs, der vom elektrischen Antriebssystem (EPS), den Batterieeinheiten und dem Stromverteilungssystem bis hin zu umfassenderen technischen Dienstleistungen reicht. Dirk Hoke, CEO von Volocopter: „Die Aussicht mit Safran, einem führenden Unternehmen in der Entwicklung elektrischer Antriebstränge, als Teil unseres UAM-Ökosystems zusammenzuarbeiten, ist auf mehreren Ebenen spannend. Für mich persönlich ist es ein hervorragendes Beispiel für die deutsch-französische Zusammenarbeit auf Unternehmensebene, um die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Technologieinnovationen auch global zu gewährleisten." www.volocopter.com
Foto: Volocopter
23.06.2023
MTU Aero Engines entwickelt eigenen 600 kW Antriebsstrang mit Brennstoffzellen Flying Fuel Cell™ (FFC) heißt das revolutionäre MTU-Konzept, an dem in München ein Team von derzeit rund 100 Experten arbeitet. Die MTU- Brennstoffzelle soll zunächst auf kürzeren Strecken im Zubringer- und Regionalflugzeugbereich zum Einsatz kommen. Weber: „Hier peilen wir die Markteinführung ab 2035 an.“ Mit verbesserter Effizienz soll die FFC dann ab 2050 auch auf der Kurz- und Mittelstrecke fliegen und die Kli- mawirkung des zivilen Luftverkehrs weiter verringern. Im Frühjahr 2023 übernahm MTU Aero Engines, die Starnberger E-Motorenfirma eMoSys GmbH, die einen flüssiggekühlten E-Motor mit 600 kW entwickelt, der 15 kW pro Kilogramm bei einer Größe von einem Durchmesser mit 300 Millimetern und einem Gewicht von 40 kg entwickelt. Als Technologieplattform und Flugdemonstrator dient dann eine Do228 des DLR. Ziel ist es, einen der beiden konventionellen Gasturbinen-Antriebe durch den elektrischen 600kW-Antriebsstrang durch eine wasserstoffbetriebene Brennstoffzelle zu ersetzen und zu erproben. Den Erstflug des fliegenden Labors peilen die Partner Mitte dieser Dekade an. www.mtu.de
Bild: MTU Aero Engines
26.06.2023
Europäische Flughäfen bereiten sich auf erste Wasserstoffflüge länderübergreifend vor Es ist nur eine Absichtserklärung, die die beiden Flughäfen Hamburg und Rotterdam miteinander vereinbart haben. Es geht aber darum, eine In- frastruktur für mögliche erste Flüge mit wasserstoffbetriebenen Flugzeugen in drei Jahren zu ermöglichen. Dabei hatte bereits vollkommen un- bürokratisch der Bodensee-Airport in Friedrichshafen schon 2022 einen Flug des ersten viersitzigen deutschen Wasserstoffflugzeuges HY4 von Stuttgart an den Bodensee und zurück ermöglicht. Die Absichtserklärung zwischen den beiden Städten schließt auch eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung einer Infrastruktur für die Nutzung von Wasserstoff ein. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird 2026 als mögliches Datum eines ersten Wasserstoffflugs angenommen. Die beteiligten Parteien gehen davon aus, dass es in der Zukunft derartige kommerzielle Flüge zwischen den Städten Hamburg und Rotterdam geben wird. Zusätzlich zur Entwicklung von Wasserstofftechnologien umfasst die Absichtserklärung auch eine Kooperation bei anderen Technologien, darunter die Digitalisierung sowie die Herstellung von Wasserstoff. www.hamburg-airport.de
Symbolbild
26.06.2023
Vormerken: 7. Ausgabe des Electrifly-In Switzerland vom 9. & 10. September 2023 Die Vorbereitungen für eine weitere Ausgabe Bern Airport sind voll im Gange. Die Mission - die eMobilität in der Luftfahrt zu fördern und lang- fristig die Zukunft der Aviatik mitzugestalten und für die Bevölkerung erlebbar zu machen. Die Eröffnungsansprache am Samstag, 9. September um 11:30 Uhr wird vom Schweizer Bundesrat Guy Parmelin gehalten. Weitere Persönlichkeiten an diesem Wochenende erwartet. Ein abwechs- lungsreiches Programm wird zusammengestellt: Der eTalk wird sich dieses Jahr dem Thema «Wie lange dauert es und was braucht es noch, bis die Ausbildung zur Pilot Private Licence (PPL) rein elektrisch durchgeführt werden kann? Spannende Referate aus den Fachbereichen der Elek- trofliegerei sind ebenfalls vorgesehen und der Kern der eFliegerei, die Entwickler-Teams, werden den aktuellen Stand ihrer Projekte vorstellen und freuen sich auf einen interessanten Austausch mit den Besuchern im Ausstellungshangar. Rundflüge - für eine persönliche eFlugerfahrung - werden wiederum angeboten. Weitere Ideen für ein spannendes Wochenende seien laut Organisationsteam in Abklärung. www.electrifly-in.ch
Foto: Electrifly-In
26.06.2023
Airbus kooperiert mit Halbleiterhersteller für leichtere und bessere Halbleiterkomponenten Airbus und der weltweit führende Halbleiterhersteller STMicroelectronics haben eine Vereinbarung zur Kooperation im Bereich Forschung und Entwicklung im Bereich Leistungselektronik unterzeichnet, um die Elektronik, die für elektrisch basierte Antriebe erforderlich ist, leichter und effizienter zu machen. Die Zusammenarbeit baut auf die Vorteile neuer Halbleitermaterialien für die Flugzeugelektrifizierung zu untersuchen. Halbleiter mit den Eigenschaften wie Siliziumkarbid (SiC) oder auch Galliumnitrid (GaN) weisen im Vergleich zu herkömmlichen Halbleitern wie Silizium überlegenere elektrische Eigenschaften auf. Sie ermöglichen die Entwicklung kleinerer, leichterer und effizienterer elektronischer Hoch- leistungsgeräte und -Systeme, insbesondere in Anwendungen, die Hochleistungs-, Hochfrequenz- oder Hochtemperaturvorgänge erfordern. Da- durch können die Kühlsysteme kleiner ausgeführt werden. Die Zusammenarbeit wird sich auf die Entwicklung von SiC- und GaN-Geräten, - Paketen und -Modulen konzentrieren, die für die Luft- und Raumfahrtanwendungen von Airbus angepasst sind. www.airbus.com
27.06.2023
Collins will einige Propellerturbinen von Pratt & Whiney durch 1 MW E-Motoren ersetzen Der US-Technologiekonzern RTX (Raytheon Technologies) hatte kürzlich auf der Pariser Air Show mitgeteilt, einen entscheidenden Meilenstein in seinem Hybrid-Elektro-Flugdemonstrator-Programm erreicht und einen Nennleistungstest der 1 Megawatt (MW) des Demonstrators erfolg- reich abgeschlossen zu haben. Der Elektromotor von Collins Aerospace (Collins) wird mit einem von Pratt & Whitney entwickelten hocheffizien- ten Turbine als Teil eines hybridelektrischen Antriebssystems kombiniert, das eine 30-prozentige Verbesserung der Treibstoffeffizienz und der CO2-Emissionen im Vergleich zu den modernsten regionalen Turboprop-Triebwerken von heute nachweisen soll. Der Motor wird bei Collins Aerospace in Solihull in Großbritannien entwickelt. In Longueil, Kanada wurde bei Pratt & Whitney Canada der Motor schon letztes Jahr ersten Tests unterzogen. Weitere Tests in Kombination mit Gasturbinen sollen noch in diesem Jahr erfolgen, bevor dann im kommenden Jahr die kom- plette Propellerturbine einer DeHavilland Dash 8-100 komplett durch den 1 MW Elektromotor ersetzt wird. www.collinsaerospace.com
Foto: Collins
27.06.2023
ZeroAvias Anstriebsstränge ZA 600 und ZA 2000 sind vermehrt gefragt ZeroAvia hatte bereits im Frühjahr auf dem Wasserstoff-Symposium der AERO über den Zuspruch für seine Entwicklungsaktivitäten weltweiter Fluggesellschaften berichtet. Wie so auf Messen üblich, verkündete man schon lang vorbereitete Kaufverträge und Optionen möglichst werbe- trächtig, wie es die großen Player Airbus und Boeing seit Jahren praktizieren, möglichst gebündelt im Paket, die Bekanntgabe weitere Abschlüs- se. So auch, dass man 100 H2-Antriebe in verbindliche Kaufverträge umgewandelt habe und ein Neukunde wie Flyshare 250 komplette Antriebs- stränge vom Typ ZA 2000 bestellt habe. Flyshare wird die Maschinen der Air Cahana in Los Angeles damit ausrüsten. Die noch junge Air Cahana hat sich zum Ziel gesetzt die Luftfahrt zu dekarbonisieren. Am meisten sind derzeit die kleineren Antriebsstränge ZA 600 gefragt, die z.B. Monte in Kaufverträge umwandeln ließ und für die sich auch Finistair interessiert. Bekanntlich flog im Januar dieses Jahres eine Do 228 mit dem 600 kW-Antrieb ZA 600, was zu den weiteren Bestellungen führte. Die 2 MW-Ausführung ist für das Jahr 2027 vorgesehen. www.zeroavia.com
Foto: Collins
Bild: ZeroAvia
30.06.2023
NASA stellt Projekt X-57 mit verteilten Antrieben ohne Erstflug ein Das vollelektrische Flugzeugprojekt X-57 Maxwell von ASA wird die operativen Flugzeugaktivitäten bis Ende September abschließen, wobei ei- nige Arbeiten noch einige Monate danach fortgesetzt werden. Die Forschung an der X-57 liefert Luftfahrtforschern Hunderte von gewonnenen Erkenntnissen sowie revolutionäre Entwicklungen in Bereichen, die von der Batterietechnologie bis zum Design der Motorsteuerung reichen. „Ziel der NASA ist es, Innovationen durch bahnbrechende Forschung und Technologieentwicklung voranzutreiben. Das X-57-Projektteam hat genau das erreicht, indem es der Industrie anhand gewonnener Erkenntnisse grundlegende Informationen zur Verfügung gestellt hat, und wir sehen die Vorteile, die von amerikanischen kommerziellen Luftfahrtunternehmen bestätigt werden, die darauf abzielen, die Art und Weise, wie wir fliegen, zu verändern“, sagte Brad Flick, Direktor des Armstrong Flight Research Center der NASA in Edwards, Kalifornien. Die Einstellung des Projekts beinhaltet keinen Erstflug des X-57-Flugzeugs. Die NASA will Forschungen mit ähnlichen E-Projekten fortsetzen. www.nasa.gov
Bild: NASA
04.07.2023
ECO-Pulse von Daher wird demnächst hybridtechnisch fliegen Basierend auf einer Daher-TBM-950 Flugzeugplattform ist EcoPulse mit sechs integrierten Safran-Elektromotoren und entsprechenden Propel- lern (im Bild in Segelstellung!) ausgestattet, die über den gesamten Flügel verteilt sind. Sein Antriebssystem integriert zwei Energiequellen: ei- nen Turbogenerator, das heißt einen von einer Gasturbine angetriebenen elektrischen Generator, der von Safran kam und einen von Airbus be- reitgestellten Batteriesatz . Das Herzstück dieser Architektur ist eine Stromverteilungs- und Gleichrichtereinheit, die für den Schutz des Hoch- spannungsnetzes und die Verteilung der verfügbaren elektrischen Energie verantwortlich ist, sowie Hochspannungskabelbäume (beide von Saf- ran). Die kürzlich im Jahr 2023 durchgeführten Boden- und Flugtests bestätigten seine Aerodynamik und Systemkonfiguration. Das Eco-Pulse- Demonstratorprojekt ist Teil der Dekarbonisierungs-Roadmap von Airbus, die sich auf die Entwicklung eines Lösungsmixes zur Unterstützung des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Luftfahrt konzentriert. Es sind noch weitere Projektziele sind damit verbunden. www.daher.com
Foto: Daher
06.07.2023
Heart Aerospace bereitet Bodentest mit Partnern für seinen 30-Sitzer ES-30 vor Die schwedische Innovationsagentur Vinnova hat einem von Heart Aerospace geführten Konsortium 1,8 Mio. US-Dollar für den Bau und die Er- probung eines vollwertigen Demonstrationsmodells des hybridelektrischen ES-30-Regionalflugzeugs des Entwicklers zugesprochen. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt ELISE (Electric Aviation in Sweden) trägt schon seit Mai 2023 dazu bei „eine schwedische Infrastruktur und Indus- trie rund um die elektrische Luftfahrt zu entwickeln“. Vinnova stellt einen Finanzierungsbeitrag von 19,9 Mio. SKr zur Verfügung. Zu dem von Heart koordinierten Konsortium gehören zudem die Airline Braathens Regional Airlines und SAS, die beide vorläufige Verträge für die ES-30 ab- geschlossen haben –, der Flughafenbetreiber Swedavia und der Batteriehersteller Northvolt. Im Rahmen des Projekts wird das Team eine Bo- dentesteinheit zusammenbauen, der dann zur Durchführung von Taxi- und Ladeversuchen, auch von Fluggesellschaften, in einer von Swedavia betriebenen Anlage verwendet wird. Heart strebt die Zulassung und Inbetriebnahme des Typs ES-30 im Jahr 2028 an. www.heartaerospace.com
Foto: Heart Aerospace
08.07.2023
Flugauto: eVTOL zum Preis von zwei Rolls-Royce Die Ideen für Flugautos reißen nicht ab. Erst recht nicht bei den Schöpfern der neugegründeten Firma ASKA in Kalifornien. Im Vergleich zu ei- nem gut ausgerüsteten viersitzigen Motorflugzeug vom Typ Cirrus nimmt sich der Viersitzer des eVTOL ASKA A5 dank seiner Vielseitigkeit be- scheiden aus. Immerhin soll er sowohl eine Straßenzulassung der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) als auch eine Zulas- sung der FAA für den Luftverkehr erhalten. Ein Zwitter und noch dazu mit Senkrechtstart- und Landeeigenschaften. Den Segen für die Fluger- probung dazu gab schon mal die amerikanische Flugsicherheitsbehörde FAA vorab. Das kleinere Problem ist die parallel beantragte Straßenzu- lassung, weil dafür nur ein etwas höheres Gewicht zu berücksichtigen ist. Die Flügel des Tandemflüglers liegen praktisch wie ein Schmetterling zusammengefaltet auf dem Dach, auch wenn die Bauhöhe daran zweifeln lässt, dass man das „Luftgefährt“ in einer normalen Garage unterbrin- gen könnte. 60 Vorbesteller soll es bereits geben. Der Preis: 798.000 Dollar ohne Spezialgarage, die dafür erforderlich würde. www.askafly.com
Foto: Askafly
09.07.2023
ONERA-Studie macht Wasserstoffflieger CO2-frei ONERA (Office national d’études et de recherches aérospatiales) ist das französische Forschungsunternehmen in Palaiseau und in Teilbereich- en das Pendant zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Anlässlich der Paris Air Show stellte ONERA dort das Single-Aisle- Transportflugzeug der Zukunft vor. Um den Energieverbrauch und die Auswirkungen der Luftfahrt auf das Klima zu reduzieren, stellten die Inge- nieure ein Konzept für ein wasserstoffbetriebenes Flugzeug mit abgestrebten Flügeln, extrem hoher Streckung und einem Open Fan vor. Dazu soll das Flugzeug entgegen einem üblich runden Querschnitt einen ovalen Rumpf erhalten. Der Gullhyver soll mit Wasserstoff betrieben wer- den. Dafür ist der hintere Rumpfteil des Single-Aisle-Jets für 220 Passagiere ausgelegt, der über 8.100 Kilometer weit fliegen kann. Seine Open Fan-Triebwerke erhalten bewegliche Rotorblätter, wobei der vordere Rotor sich dreht. Die Schaufeln des hinteren feststehenden Rotor wirken wie Leitschaufeln. Das macht einen solchen Antrieb leiser als zwei sich gegenläufig drehenden Rotoren. www.onera.fr
Bild: ONERA
26.07.2023
Windkanalversuche bringen interessante Ergebnisse zutage Wichita in Kansas ist die Heimat von Beechcraft und Cessna, beide zugehörig zu Textron Aviation, die 2014 gegründet wurde. Im April 2022 kaufte Textron Pipistrel und gründete eine neue Abteilung namens Textron eAviation, um konventionelle ein- und mehrmotorige Flächen- und eVTOL-Flugzeuge zu entwickeln und herzustellen. Textron eAviation übernahm 2022 Bells Nexus-Programm. Bell hatte sich auf ummantelte Ro- toren festgelegt und musste nach genaueren Messungen feststellen, dass die Rotoren deutlich mehr elektrische Energie benötigten als freilau- fende Propeller. Im Prinzip hat das neue Nexus-Programm von Textron eAviation nichts mehr mit den wuchtigen Bell-Koptern gemeinsam. Nex- us verfügt über vier Kipprotoren und zwei an den Rumpfauslegern befestigte Rotoren. Das Flugzeug verfügt über einen Hauptflügel mit zwei Auslegern und ein umgekehrtes V-Leitwerk. Zwei der vier KRotoren befinden sich in Rumpfnähe am Hauptflügel, deren Flächenenden mit den Rotoren gekippt werden. Textron eAviation erklärte, dass man erstmals 2024 mit dem VTOL in die Luft kommen würde. www.e-aviation.com
Foto: Textron eAviation
27.07.2023
Österreichischer Lehrmeister: Erstflug und großer Meilenstein für die Elektroluftfahrt Weltweit ist man darum bemüht, elektrisch betriebene Schulflugzeuge auf dem Markt anzubieten. Um einem Standard von Flugschulen für Airli- nes und auch militärischen Flugschulen zu entsprechen, gab es nur wenig solide Ansätze. Der österreichische Flugzeugbauer Diamond Aircraft, unter anderem auch auf ein- und zweimotorige Schulflugzeuge spezialisiert, konnte nun den erfolgreichen Erstflug seiner eDA40 verbuchen. Als Triebwerkshersteller kam Safran Electrical & Power infrage, die in ihrem Portfolio eine ganze Reihe von luftgekühlten Antriebsmotoren aufwei- sen. Die Zertifizierung des Elektromotors ist noch für diesen Sommer geplant. Statt der Flächentanks hat die eDA40 einen der Rumpfkontur an- gepasste Behälter (Pod) zur Aufnahme des Batteriemoduls. Es wird mit einem Gleichstrom-Schnellladesystem ausgestattet, mit dem ein entla- denes Flugzeug in weniger als 20 Minuten wieder aufgeladen werden kann. Mit der Weiterentwicklung der Batterietechnologie wird eine Gesamt- flugzeit von bis zu 90 Minuten erwartet. Die Zulassung für das Flugzeug wird zur Jahreswende 2023/2024 erwartet. www.diamondaircraft.com
Foto: Diamond Aircraft
Foto: Electrifly-In
04.07.2023
ECO-Pulse von Daher wird demnächst hybridtechnisch fliegen Basierend auf einer Daher-TBM-950 Flugzeugplattform ist EcoPulse mit sechs integrierten Safran-Elektromotoren und entsprechenden Propel- lern (im Bild noch in Segelstellung!) ausgestattet, die über den gesamten Flügel verteilt sind. Sein Antriebssystem integriert zwei Energiequel- len: einen Turbogenerator, das heißt einen von einer Gasturbine angetriebenen elektrischen Generator, der von Safran kam und einen von Air- bus bereitgestellten Batteriesatz . Das Herzstück dieser Architektur ist eine Stromverteilungs- und Gleichrichtereinheit, die für den Schutz des Hochspannungsnetzes und die Verteilung der verfügbaren elektrischen Energie verantwortlich ist, sowie Hochspannungskabelbäume (beide von Safran). Die kürzlich im Jahr 2023 durchgeführten Boden- und Flugtests bestätigten seine Aerodynamik und Systemkonfiguration. Das Herz- stück dieser Architektur ist eine Stromverteilungs- und Gleichrichtereinheit, die für den Schutz des Hochspannungsnetzes und die Verteilung der verfügbaren elektrischen Energie verantwortlich ist, sowie Hochspannungskabelbäume (beide von Safran bereitgestellt). www.daher.com
Foto: Daher
06.07.2023
Heart Aerospace bereitet Bodentest mit Partnern für seinen 30-Sitzer ES-30 vor Die schwedische Innovationsagentur Vinnova hat einem von Heart Aerospace geführten Konsortium 1,8 Mio. US-Dollar für den Bau und die Er- probung eines vollwertigen Demonstrationsmodells des hybridelektrischen ES-30-Regionalflugzeugs des Entwicklers zugesprochen. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt ELISE (Electric Aviation in Sweden) trägt schon seit Mai 2023 dazu bei „eine schwedische Infrastruktur und Indus- trie rund um die elektrische Luftfahrt zu entwickeln“. Vinnova stellt einen Finanzierungsbeitrag von 19,9 Mio. SKr zur Verfügung. Zu dem von Heart koordinierten Konsortium gehören zudem die Airline Braathens Regional Airlines und SAS, die beide vorläufige Verträge für die ES-30 ab- geschlossen haben –, der Flughafenbetreiber Swedavia und der Batteriehersteller Northvolt. Im Rahmen des Projekts wird das Team eine Bo- dentesteinheit zusammenbauen, der dann zur Durchführung von Taxi- und Ladeversuchen, auch von Fluggesellschaften, in einer von Swedavia betriebenen Anlage verwendet wird. Heart strebt die Zulassung und Inbetriebnahme des Typs ES-30 im Jahr 2028 an. www.heartaerospace.com
Foto: Heart Aerospace
12.07.2023
Vaeridion wird Batterien für seinen „Microliner“ von Customcell erhalten Vaeridion, der bayerische Entwickler des neunsitzigen „Microliners“ hat sich jüngst für den in Itzehoe ansässigen Lithiumzellen-Hersteller Cus- tomcells entschieden. Ziel sei es, gemeinsam an zylindrischen Zellen zu arbeiten, die später das einmotorige Elektroflugzeug mit Strom versor- gen sollen. Customcells hat sich auf Batterien mit hoher Energiedichte konzentriert. Das sind auch die Voraussetzungen, die die Flugzeugbauer an ihre Lieferanten stellen. Nach einer Analyse von Customcell liegt der Bedarf für die Zellen bei 5 000 bis 10.000 Flugzeugen bis zum Jahr 2040, was einen Bedarf von bis zu acht GWh zylindrischer Zellen pro Jahr für die Serienproduktion und ihren Ersatz bedeuten würde. „Batterien mit hoher Energiedichte sind ein Schlüsselfaktor für die regionale Luftmobilität, bei der eCTOL-Flugzeuge wie der VÆRIDION Microliner zum Einsatz kommen. Wir freuen uns, mit Customcells zusammenzuarbeiten und auf deren Know-how bei der Entwicklung und Industrialisierung von Spe- zialzellen für hohe Leistungsanforderungen aufzubauen“, sagte CTO, Dr. Sebastian Seemann von Vaeridion. www.vaeridion.com
Bild: Vaeridion
12.07.2023
Schweizer Selbstbauflugzeug Pie Aeronefs UG-2 mit leicht verändertem Konzept Pie Aeronefs meldet aus dem Schweizer Kanton Waadt inzwischen bei seinem Rennflugzeug UG-1 in der statischen Testphase zu sein. Indessen laufen die Untersuchungen für den Selbstbau-Zweisitzer UG-2, der jetzt auch einen Canard-Vorflügel erhält. Die UG-2 Bouvreuil soll mit ähnlich- er Leistung wie herkömmliche Zweisitzer von Cessna oder Piper zu einem Bruchteil derer Kosten pro Flugstunde betrieben werden können. Nach geplantem Erstflug des Prototyps im Jahr 2024 soll UG-2 produktionsbereit sein. Das Flugzeug wird als Kohlefaserbausatz erhältlich sein. Dieses Kit enthält alles, was zum Bau und Fliegen eines UG-2 benötigt wird, einschließlich aller Antriebs- und Batteriesystemkomponenten, Car- bon-Verbundlaminaten sowie Holz- und Aluminiumkomponenten. Der Zugriff auf alle technischen Daten und Montagezeichnungen ist gewähr- leistet. Kleber und Werkzeug sind nicht im Lieferumfang enthalten. Das junge Unternehmen geht von einer Bauzeit von 1200 Stunden aus. Kun- den mit einem Schweizer Pilotenausweis können ein komplett montiertes und OFAC-registriertes Flugzeug bestellen. https://pieaeronefs.ch/de/
Bild: Pie Aeronefs
17.07.2023
Partnerschaften im Norden für nachhaltiges Fliegen Nach Stuttgart, von wo aus der erste in Deutschland wasserstoffbetriebene Streckenflug nach Friedrichshafen stattgefunden hat, will nun auch Hamburg sich mit einem Flug anschließen. Der Airport hat sich als Ziel gesetzt, für eine umweltfreundliche Infrastruktur in die Liga von Airport- betreibern einzureihen, um wasserstoffbasierte Flugzeuge in Zukunft auch betanken zu können. Wann und mit wem der erste Flug von Hamburg aus stattfinden soll, steht noch nicht fest, weil im Norden noch keine ähnlichen Experimente wie bei H2FLY in Stuttgart laufen. Hamburg hatte bereits beschlossen, mit Rotterdam eine wasserstoffbasierte Flugverbindung aufzubauen. Eine weitere Initiative, die mit Finavia, Swedavia, lit- auische Flughäfen, Riga und Tallin entstehen soll, ist eine Initiative des Airport Hamburg, das die Bezeichnung „Baltic Sea Region Project“, trägt. Das Projekt will ländliche Ostsee-Regionen mit wasserstoff-betriebenen Commutern besser an bestehende Luftfahrt-Hubs anbinden. Man hofft auf 80 Prozent EU-Förderung. Es sollen auch kleinere Regionalflughäfen wie Lübeck und Sylt beteiligt werden. www.hamburg-airport.de
Foto: Airport Hamburg
Foto: Electrifly-In
20.07.2023
Briten meldeten erfolgreichen Erstflug ihres eVTOLs VX4 Das von Rolls-Royce stark unterstützte Elektroflug-Projekt VX4, ein eVTOL von Vertical Aerospace mit acht Elektromotoren, machte am Cots- wold Airport nordöstlich von Bristol seinen ersten Freiflug. Seit Herbst letzten Jahres wurden erste gefesselte Flüge durchgeführt. Der jetzige Flug war noch unbemannt. Den ferngesteuerten Flügen sollen in den nächsten Monaten bemannte Flüge erfolgen. Das Fluggerät, dessen Moto- ren schwenkbar am Flügel befestigt sind, besitzt ein V-Leitwerk und fliegt im Reiseflug wie ein ganz normales Flugzeug. Der Versuchsträger VX4 wird neben einem Piloten vier Passagiere befördern können. Die Reisegeschwindigkeit wird mit von 130 Knoten (240 km/h) angegeben. Vmax wird mit 173 Knoten (320 km/h) gerechnet. Die Reichweite käme auf über 160 Kilometer. Dies Daten überzeugen gegenüber den reinen Koptern. Das Interesse für das englische eVTOL ist bei dem Hubschrauberbetreiber Bristow ebenso groß wie auch bei Fluggesellschaften zwischen Europa und Asien. Man erwartet bereits für 2025 die erste Zulassung und zugleich auch die Markteinführung. www.vertical-aerospace.com
Foto: Vertical Aerospace
Foto: Electrifly-In
20.07.2023
Brasilianer errichten großes Werk zur Serienfertigung ihres eVTOL Eve Air Mobility und Embraer gaben bekannt, die erste Fertigungsanlage für ihr eVTOL in Taubaté im Bundesstaat São Paulo, Brasilien zu errich- ten. Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung wird die Produktionsanlage auf einem ausgewiesenen Grundstück innerhalb der bestehenden Embraer-Einheit in der Stadt errichtet, die erweitert werden soll. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die Nähe der Region zum Hauptsitz von Em- braer in São José dos Campos und zum Engineering- und Personalteam von Eve, was die Entwicklung und Nachhaltigkeit neuer Produktions- prozesse erleichtern wird. Im Mai 2022 gab Eve eine Partnerschaft mit Porsche Consulting bekannt, um Eves globale eVTOL-Makrostrategie für Fertigung, Lieferkette und Logistik zu definieren. Seitdem haben die beiden Unternehmen gemeinsam an der Erforschung fortschrittlicher Ferti- gungs- und Innovationskonzepte gearbeitet und ihr kombiniertes Luftfahrt- und Automobil-Know-how genutzt, um ein Industrialisierungskon- zept für eVTOL-Flugzeuge zu entwerfen, das auf hoher Sicherheit, Qualität, Effizienz und Kundenorientierung basiert. www.eveairmobility.com
Foto: Eve Air Mobility
Foto: Electrifly-In
20.07.2023
ZeroAvia macht große Fortschritte mit seinem neuen Brennstoffzellensystem ZA 600 ZeroAvia gab am 9. Juli den Abschluss seiner ersten Flugtests für den Prototyp ZA600 am Flughafen Cotswold im Großbritannien bekannt. Der 10. Flug der ersten Testkampagne wurde letzte Woche abgeschlossen. Im Laufe der letzten sechs Monate hat ZeroAvia nach dem bahnbrechen- den Erstflug des Systems im Januar nacheinander verschiedene Leistungsbereiche getestet. Im Rahmen der Kampagne flog das Flugzeug in ei- ner Höhe von 5.000 Fuß, absolvierte einen Dauertest in 23 Minuten, arbeitete in einem weiten Temperaturbereich von knapp über dem Gefrier- punkt bis fast +30 °C und erreichte die maximal zulässige Geschwindigkeit gemäß der von der CAA ausgestellten Fluggenehmigung. Maßgeb- lich ist, dass die Brennstoffzellen-Stromerzeugung und das elektrische Antriebsstrang, in allen Testphasen die Erwartungen erfüllte oder über- traf. Das Dornier 228-Flugtestprogramm von ZeroAvia ist Teil des HyFlyer II-Projekts, das teilweise von der britischen Regierung über das Aero- space Technology Institute in Kooperation mit Innovate UK und dem Ministerium für Wirtschaft und Handel finanziert wird. www.zeroavia.com
Foto: ZeroAvia
Foto: Electrifly-In
22.07.2023
Ecojet will erste CO2-freie Fluggesellschat der Welt werden Der Brite Dale hat mit seinem Windpark Ecotricity bisher kräftig Geld verdient. Jetzt will er mit dem Piloten Brent Smith auch in die Luft gehen und hat mit ihm die Fluggesellschaft Ecojet gegründet. Angeblich handelt sich um die weltweit erste Fluggesellschaft, die mit erneuerbarer En- ergie betrieben wird. Deren Philosophie: mit gebrauchtenTurbopropmaschinen zunächst in den Markt gehen, sie dann zunächst mit SAF betrei- ben und dann vollkommen auf Wasserstoffbetrieb umrüsten und CO2-frei fliegen. Man hofft, bis 2025 dann die Brennstoffzellen-Antriebssyste- me zugelassen sind. Ecojet soll Anfang kommenden Jahres ihren Betrieb im Inland aufnehmen. Die erste Route ist von der schottischen Haupt- stadt Edinburgh in die südenglische Hafenstadt Southampton geplant. Schon bald danach will Ecojet auch Ziele auf dem europäischen Festland anfliegen. Ecojet will zwei verschiedene Flugzeugtypen einsetzen: ein Turboprop-Flugzeug mit 19 Sitzen (Twin Otter wie abgebildet) und eins mit 70 Sitzen. Die vorhandenen Flugzeuge umzurüsten, statt neue zu kaufen, sei für Ecojet eine Nachhaltigkeitsmaßnahme. www.ecojet.com
Foto: Ecojet
Foto: Electrifly-In
24.07.2023
Nach erfolgreichen Modellversuchen streiten sich US-Behörden über Zuständigkeiten US-Aufsichtsbehörden sind sich über Zuständigkeiten uneinig. Regent Craft in Rode Island/USA ansässig, plant ein elektrisch betriebenes Air- foil, das bereits 2025 den Betrieb zwischen Häfen aufnehmen soll. Halb Schiff halb Flugzeug soll „Viceroy“, wie bereits Anfang des Jahres be- richtet, im Bodeneffekt über die Wasseroberflächen schweben. Mit 12 Sitzen ausgestattet und durch 8 Elektromotoren angetrieben, soll „Vice- roy“ neue Märkte erobern und dabei schneller über der Wasseroberfläche gleiten, als jedes Tragflügelboot. Möglich ist das durch erhöhten Auf- trieb bei verringerten Luftwiderstand, der nur innerhalb einer Flügelspannweite oberhalb der Oberfläche funktioniert. Bleibt die United States Coast Guard (USCG) weiterhin allein dafür zuständig, so muss sich Regent Craft nur nach den Marinestandards orientieren. Nun aber hat auch die Luftaufsichtsbehörde FAA zusätzlich ihren Zuständigkeitsanspruch als Luftfahrzeug für „Viceroy“ zumindest angedeutet. Sollte das zutref- fen, so der Regent Craft, wären das unüberwindbare Hürden für das Projekt. Die Stellungnahme der FAA steht noch aus. www.regentcraft.com
Foto: Regent Craft
Foto: Electrifly-In
25.07.2023
Aus chinesischem Joint Venture soll Elektroflugzeug entstehen Diffuse Meldungen kommen aus China. So beabsichtige der staatliche Hersteller Commercial Aircraft Corporation of China (COMAC) in Koope- ration mit dem Zellenhersteller CATL die Entwicklung eines Starrflügel-Elektroflugzeugs. CATL, einer der größten Batteriehersteller der Welt fer- tigt zurzeit die Qilin-Batterie, die eine Energiedichte von 255 Wh/kg aufweist. Eine kurz vor der Serienreife befindliche Zelle soll aber dann nahe- zu die doppelte Energiedichte erreichen. Wenn COMAC sich auf die Entwicklung eines elektrisch betriebenen Flugzeugs stürzt, wird es kein Kleinflugzeug sein! Seine C919 ist bereits ein Jet für 189 Passagiere. Bis sich beide Partner offiziell zu dem E-Projekt äußern, wird also noch et- was Wasser den Yangtze herabließen. CATL wird sich aber bemühen, auch über das mögliche Prestigeprojekt seine Batterien an westliche Her- steller zu bringen. Seine „Condensed Battery“ mit der angekündigten Energiedichte von bis zu 500 Wh/kg dürfte schon heute die Aufmerksam- keit sämtlicher Flugzeughersteller wecken und dass die Chinesen Flugzeuge bauen können, haben sie bewiesen. www.yicaiglobal.com
Foto: Comac-Symbolbild
Foto: Electrifly-In
28.07.2023
United investiert über Battery-Hersteller für Boden- und Luftfahrzeuge United Airlines, größte US-Airline hat sich als Ziel gesetzt, bis 2050 vollkommen CO2-frei zu sein. Dazu zählen Investitionen in alle Richtungen, doch besonders dazu in die Beschaffung von eVTOLs und zukünftige Elektroflugzeuge sowie Bodenfahrzeuge. Parallel kristallisierte sich ein Unternehmen heraus, dass sich um leistungsstarke, skalierbare Antriebsstränge, die für die Elektro-Luftfahrt zertifizierungsfähig sind, kümmert. Electric Power Systems (EPS). EPS entwickelt unter anderem Energiespeichersysteme, Gleichstrom-Schnellladestationen und elektrische An- triebsprodukte für die Luft- und Raumfahrt. Das Unternehmen verfügt derzeit über zahlreiche Batteriesysteme, die Flugdemonstrationsfahrzeuge von Kunden antreiben (auch eDA40, Integral, ERA und ES 30). Am 21. Juli gab United bekannt, ganz bewusst in EPS zu investieren, nach dem sie bereit zuvor ein Investment in Natron Energy getätigt hatte, die Bodenfahrzeuge ausrüsten. United prüft Möglichkeiten für elektrische Trai- ner. Der Antriebsstrang von EPS könnte als Kernantriebssystem für eine Familie künftiger e-Flugzeugkonzepte dienen. www.united.com
Foto: EPS
Foto: Electrifly-In
31.07.2023
Dreier eVTOL-Flugverband über Shanghai AutoFlight, ein deutsch-chinesisches Luftfahrtunternehmen mit Sitz in Augsburg und Shanghai machte jüngst mit einer spektakulären Flugde- monstration von sich reden. Erst Anfang dieses Jahres konnte eine ferngesteuerte Version des eVTL „Prosperity 1“ einen Streckenflugrekord über 250 Kilometer aufstellen. Dabei flog das eVTOL 20 Runden über einen abgesteckten Rundkurs. Jetzt flogen gleich drei ferngesteuerte „Pro- sperity“ im Verband über Shanghai. „Der Formationsflug ist ein Beweis für unser Engagement, den Lufttransport sicher, nachhaltig und zugäng- lich zu machen“, sagt Mark Henning, ehemaliger Airbus Helicopter Engineering Chief und Leiter des AutoFlight Europe-Teams. „Wir haben noch viel vor uns.“ Das Unternehmen plant, die Prototypen in Produkte umzuwandeln, wobei im nächsten Jahr eine Frachtversion für den sicheren Frachttransport in Asien freigegeben werden soll und in den kommenden Jahren schrittweise eine Passagierversion entwickelt wird, die den höchsten Sicherheitsstandards für die Luftfahrt entspricht. Allerdings ist das Unternehmen mit diesen Plänen nicht alleine! www.autoflight.com
Foto: Autoflight
04.08.2023
Mitbewerber Joby folgt Archer auf militärischem Sektor Nach Archer nun auch Joby: So sollen neun eVTOLs von Joby an die Edwards Air Force Base ausgeliefert werden. Die US Air Force zeigt breites Interesse an eVTOLs, wie schon zuvor über den Mitbewerber bekannt wurde. Ende Juni stellte Joby den Serienprototyp vor, der in der Produk- tionsstätte des Unternehmens in Marina, Kalifornien, gebaut wurde, und gab bekannt, dass das Flugzeug im nächsten Jahr im Rahmen des 131- Millionen-Dollar-Vertrags des Unternehmens mit dem Agility Prime-Programm der USAF nach Edwards geliefert werden würde. Joby gibt an, be- reits mit der Installation der Ladeinfrastruktur an der Basis begonnen zu haben, um den Betrieb zu unterstützen. Das kalifornische Unternehmen existiert erst seit 2017. Noch bevor der Serienprototyp in die Flugerprobung ging, wurden mit den ersten Prototypen umfangreiche Flugversuche durchgeführt. Kuriosum: die sechs Antriebseinheiten liefern zusammen je 236 kW, das ist fast doppelt so viel wie ein Model S-Plaid von Tesla und dennoch wiegt ein Joby eVTOL weniger als ein Auto. Wer später das große Rennen bei der Air Force macht, bleibt offen. www.joby.com
Foto: Joby
04.08.2023
ZeroAvia unterstützt kanarischem Startup bei der Umrüstung gebrauchter Twin Otter ZeroAvia ist auf dem besten Weg, in den ächsten zwei bis drei Jahren das 600-kW-Triebwerk ZA600 für Flugzeuge mit 9 bis 19 Sitzen zu zertifi- zieren und hat eine Absichtserklärung mit De Havilland aus Kanada, Inhaber der Musterzulassung des Twin Otter abgegeben. Laut einer Mittei- lung wird Zeroavia Surcar mit wasserstoffelektrischen ZA600-Antrieben beliefern, mit welchen Surcar Twin-Otter-Wasserflugzeuge für den Be- trieb zwischen den Kanaren nachrüsten will. Surcar Airlines ist ein Startup, welches umweltfreundliche Touristik-Flüge auf die Kanarischen In- seln anbieten will. Die Airlines wird den Betrieb zunächst mit konventionell angetriebenen Flugzeugen aufnehmen. Der nächste Schritt wird die Umstellung auf Brennstoffzellen mit E-Motoren sein, um alle Emissionen während des Flugs zu beseitigen und so die Auswirkungen auf das Kli- ma und die Luftqualität erheblich zu reduzieren. Die neu gegründete Fluggesellschaft wird von Investoren unterstützt, darunter der dänischen Fluggesellschaft Nordic Seaplanes. Surcar Airlines setzt sich dafür ein, die Elektrifizierung der Luftfahrt voranzutreiben. www.surcar.eu
Foto: ZeroAvia
11.08.2023
Vertical Aerospace von herben Rückschlag durch Unfall betroffen Verical Aerospace hat scheinbar einenerheblichen Rückschlag für sein VX4-Programm erfahren, nachdem das elektrisch fliegende VTOL wäh- rend eines ferngesteuerten Testflugs abgestürzt war. Ein in den sozialen Medien verbreitetes Bild, das ursprünglich von der Journalistin Char- lotte Bailey markiert wurde, zeigt den VX4-Prototyp (G-EVTL), wie er auf der Nase ruht und einer seiner vorderen Propellerrotoren offenbar eben- falls Bodenkontakt bekommen hat. Ein genaues Ausmaß des Schadens ist nicht bekannt. Vertical bestätigt den Vorfall, von dem es heißt, dass er sich „während eines unbemannten Tests der Manövrierfähigkeit des Flugzeugs während eines Testszenarios mit Motorausfall ereignete, was ei- ne wichtige Voraussetzung für den Übergang zum bemannten Betrieb darstellt.“ Bei dem Unfall sei es zu keinen Verletzungen des Personals ge- kommen, heißt es weiter und fügt hinzu, man arbeite „eng mit den zuständigen Behörden zusammen“. Erst kürzlich meldete Vertical, dass man am Flugplatz Kemble im Südwesten Englands erfolgreich mit den ersten unbemannten Flügen begonnen hätte. www.vertical-aerospace.com
Symbolfoto: Vertical Aerospace
11.08.2023
Die Menschen zwischen den Fjorden durch kurze Flüge verbinden Hurtigruten, nein, es ist nicht die gute alte norwegische Postschifflinie gemeint, sondern ein aus Norwegen kommendes Amphibium, das nach seinen Vätern von der neugegründeten Firma Elfly „Noemi“ heißen soll, gemeint. Hurtigruten heißt eigentlich die schnelle Route. Genau das ha- ben drei Norweger vor, weil für sie die Zeit der langsamen Dampfer vorbei ist. Ihnen geht es um die schnelle Verbindung zwischen den Fjoren. Als Hauptgeldgeber setzte sich Eric Lithun (CEO) an die Spitze. Er finanziert das Projekt aus eigenen Mitteln mit etwa 60 Prozent. Grünes Licht gab es auch von der norwegischen Regierung, die das Projekt finanziell unterstützen wird. Nach Versuchen mit vier Modellen untersuchte man die Motoren- und Schwimmerversionen und kam so zu einer zweimotorigen Amphibienversion, die rein elektrisch betrieben wird. Das Flugzeug soll vollkommen aus Faserver-bundwerkstoff hergestellt werden „Wir werden zunächst zwei Prototypen bauen, aber schon 2025 wollen wir be- reits fliegen. 2030 wollen wir voll kommerziell einsatzfähig sein. Ich habe großes Vertrauen, dass dies ein Erfolg wird,“ sagte Lithun. www.elfly.no
Foto: Elfly
04.08.2023
Mit Wingtip-Propellern zum modernen Microliner HyBird ist ein hybrid-elektrisches Kleinflugzeugkonzept. Sein Ziel: Strecken unter 1000 Kilometern mit geringem Passagieraufkommen klima- verträglich zu bedienen. Das DLR hat nun den Erstflug eines 1:4-Demonstrators des HyBird am für unbemannte Luftfahrtsysteme in Cochstedt erfolgreich durchgeführt. Das Konzept, dass zwei Gasgeneratoren, Batterien und elektrisch betriebene Propeller kombiniert, wurde ursprünglich von Studierenden im Rahmen der NASA/DLR Design Challenge 2019 entworfen und von mehreren Instituten des DLR in Zusammenarbeit mit Airbus ProtoSpace weiterentwickelt. Mit den Flugversuchen in Cochstedt wurde diese neue Konfiguration weltweit erstmals geflogen! Die aktu- elle Konfiguration des HyBird besteht aus einem Hochdecker mit jeweils einem großen Propeller an den Flügelspitzen (Wing-Tip-Propeller) sowie an den Enden des V-Leitwerks. Ein Hybrid-Antriebsystem mit zwei Turbinen zur Energieerzeugung steigert die Energieeffizienz deutlich zu bishe- rigen Kleinflugzeugen dieser Größe. Insbesondere bei Reisegeschwindigkeit lässt sich so ein niedriger Verbrauch realisieren. www.dlr.de
Foto: DLR
26.05.2023
Brasilianer wollen ihr eVTOL in Florida noch dieses Jahr ersten Tests unterziehen Eve Air Mobility, Tochtergesellschaft von Embraer gab am 26.Mai bekannt, dass man die Testphase für elektrische vertikale Starts und Landun- gen seines eVTOL weiter vorantreibt. Die verschiedenen Tests, die in dieser Phase durchgeführt werden, sind Teil des Bausteine-Ansatzes von Eve, mit dem die Reife seiner Technologie weiter verbessert werden soll. Eve hat Propellertests auf seiner Propelleranlage in Brasilien abge- schlossen, um die aerodynamische Leistung und die Klangeigenschaften zur Modellierung und Entwicklung zu messen. Die Anzahl und die Ge- samteigenschaften der Rotorblätter (Torsion, Form usw.) sind entscheidend für die Definition des Vibrations-, Last- und Schallprofils sowie des Energiebedarfs des eVTOL. Eve geht davon aus, die Auswahl der wichtigsten Zuliferer in der ersten Hälfte des Jahres 2023 abzuschließen und mit der Montage des ersten vollwertigen eVTOL-Prototyps in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 zu beginnen, gefolgt von der Testkampagne im Jahr 2024, die parallel mit der Zertifizierung von Eves eVTOL sich fortsetzt. Die Indienststellung soll 2026 erfolgen. www.eve.com
Bild: EVE
GE investiert stärker in elektr. und hybride Triebwerkssysteme
Verhalten zeigten sich zunächst namhafte US-Triebwerkshersteller, was zukünftige Entwicklungen hin- sichtlich rein elektrischer und hy- brider Antriebs-Systeme betrifft. Wie aber GE Aerospace jüngst da- rauf hinwies, habe man erst wieder 20 Millionen US-Dollar in das eige- ne Electrical Power Integrated Sys- tems Center (EPIS Center) in Day- ton, Ohio und somit seit der Eröff- nung 100 Millionen Dollar inves- tiert. Erfasst sind darin Hybrid-El- ektromotoren und Kooperationen auch mit der NASA, welche auf ei- ne langjährige Zusammenarbeit beruht. Dies vollkommen unabhän- gig junger Startups, wie etwa Mag-
niX, die bereits Zulassungen be- treiben. Das 138.000 Quadratme- ter große EPISCenter wurde 2013 auf dem Campus der Univer-sity of Dayton eröffnet, um die Entwick- lung weiterer Elektroflugzeuge vor- anzutreiben. Im Jahr 2022 schloss GE den weltweit ersten Test eines Hybrid-Elektroantriebs-systems der MW-Klasse und mit mehreren Kilo- volt (kV) unter Höhenbedingungen von bis zu 45.000 Fuß ab, der ei- nen kommerziellen Single-Aisle- Flug simuliert. Es ist von GE Aero- space in Zukunft noch sehr viel mehr zu erwarten. www.geaerospace.com
Brasilianer wollen ihr eVTOL in Florida noch dieses Jahr testen
Eve Air Mobility, Tochtergesell- schaft von Embraer gab am 26.Mai bekannt, dass man die Testphase für elektrische vertikale Starts und Landungen seines eVTOL weiter vorantreibt. Die verschiedenen Tests, die in dieser Phase durchge- führt werden, sind Teil des Baustei- ne-Ansatzes von Eve, mit dem die Reife seiner Technologie weiter verbessert werden soll. Eve hat Propellertests auf seiner Propeller- anlage in Brasilien abgeschlossen, um die aerodynamische Leistung und die Klangeigenschaften zur Modellierung und Entwicklung zu messen. Die Anzahl und die Ge-
samteigenschaften der Rotorblät- ter (Torsion, Form usw.) sind ent- scheidend für die Definition des Vibrations-, Last- und Schallprofils sowie des Energiebedarfs des eVTOL. Eve geht davon aus, die Auswahl der wichtigsten Zulieferer in der ersten Hälfte des Jahres 2023 abzuschließen und mit der Montage des ersten vollwertigen eVTOL-Prototyps in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 zu begin- nen, gefolgt von der Testkampag- ne im Jahr 2024, die parallel mit der Zertifizierung von Eves eVTOL sich fortsetzt. www.eve.com
Frachtdrohnen wie fliegende Rochen bis 130 Tonnen
In San Diego sitzt ein junges Un- ternehmen, das die Frachtfliegerei mit autonomen Flugzeugen revolu- tionieren möchte. Es sind eher uto- pisch wirkende Frachtflugzeuge, nach dem Prinzip von Blended Wing Nurflüglern, mit zunächst 3,8 Tonnen Nutzlast und die später als skalierte Entwürfe für 60, 100 oder sogar für 130 Tonnen Fracht wei- terentwickelt werden. Das voraus- gesetzt erst dann, wenn die FAA auch den Vorschlägen und The- orien von Aleksey Matyushev und Anatoly Star wie auch anderen US- Mitbewerbern folgt, die wie Natilus, 2016 gegründet und die bis jetzt
nur Windkanal- und Modellversu- che ihrer zukünftigen Frachtliner unternommen haben. Die Antriebe sollen nachhaltig sein. Dazu setzt man auf das inzwischen erfolgrei- che englisch-amerikanische Unter- nehmen ZeroAvia, das einen 600 kW- Brennstoffzellenantrieb entwik- kelt hat. Da sie über große Strek- ken fliegen sollen, will man sie auch im Bereich von bis zu Mach 0,85 betreiben, was bedeutet, dass man dann statt der Propellerantrie- be dann durch Strahlturbinen aus- wählen muss, die entweder mit SAF oder Wasserstoff betrieben werden müssen. www.natilus.com
Boeing besitzt zu 100 Prozent den eVTOL-Entwickler Wisk Aero
Nachdem Boeing bereits 450 Mil- lionen Dollar in das Startup Wisk investiert hatte, teilte der US-Kon- zern nun mit, den eVTOL-Entwick- ler Wisk Aero zu 100 Prozent über- nommen zu haben. Damit steht Boeing nun in direktem Wettbe- werb mit Airbus, die in ihrer Heli- kopter-Sparte schon länger am City Airbus arbeiten. Es ist aber auch nicht Boeing erste Investition im Bereich für Elektroflugzeuge. Zuvor hatte sich Boeing bereits an ande- ren Advanced Air Mobility-Firmen wie Kittyhawk beteiligt, die ähnliche Projekte verfolgen. Doch wurde zum Beispiel das Projekt Kitty-
hawk eingestellt. Weder der Kauf- preis für Wisk Aero, des einst von Google-Gründungsmitglied Larry Page mitgegründeten Firma ist be- kannt, noch weiß man, welchem der Konzepte der Vorzug geben wird. Die 12 motorige Wisk-Version basiert auf einem konventionellen Flugzeugentwurf, deren Motoren- gondeln für den Senkrechtstart- und die Landung an Auslegern geschwenkt werden. Ursprünglich wurde Wisk aus dem neuseelän- dischen Muster Cora entwickelt. Dort läuft das Projekt unter Wisk New Zealand separat weiter. www.boeing.com
NASA stellt Projekt X-57 mit verteilten Antrieben ohne Erstflug
Das vollelektrische Flugzeugpro- jekt X-57 Maxwell von ASA wird die operativen Flugzeugaktivitäten bis Ende September abschließen, wo- bei einige Arbeiten noch einige Mo- nate danach fortgesetzt werden. Die Forschung an der X-57 liefert Luftfahrtforschern Hunderte von gewonnenen Erkenntnissen sowie revolutionäre Entwicklungen in Be- reichen, die von der Batterietech- nologie bis zum Design der Motor- steuerung reichen. „Ziel der NASA ist es, Innovationen durch bahnbre- chende Forschung und Technolo- gieentwicklung voranzutreiben. Das X-57-Projektteam hat genau
das erreicht, indem es der Indus- trie anhand gewonnener Erkennt- nisse grundlegende Informationen zur Verfügung gestellt hat, und wir sehen die Vorteile, die von ameri- kanischen kommerziellen Luftfahrt- unternehmen bestätigt werden, die darauf abzielen, die Art und Weise, wie wir fliegen, zu verändern“, sag- te Brad Flick, Direktor des Arm- strong Flight Research Center der NASA in Edwards, Kalifornien. Die Einstellung des Pro-jekts beinhaltet keinen Erstflug des X-57-Flug- zeugs. Die NASA will Forschungen mit ähnlichen E-Projekten fortsetzen. www.nasa.gov
Hyundai-Brennstoffzellensysteme für Cessna Caravan
Der koreanische Multikonzern Hy- undai stellt in seiner Kraftfahrzeug- sparte Brennstoffzellensysteme her, die bis zu 170 kW leisten. Das will sich die neugegründete austra- lische Firma Dovetail zunutze ma- chen. Im ersten Schritt ist geplant, die Propellerturbine von Pratt & Whitney durch einen 250 kW Mag- niX-Elektromotor zu ersetzen. Der Strom kommt über eine Pufferbat- terie, die von einem 170 Watt- Brennstoffzellensystem gepuffert wird. Nach erfolgreicher Testphase von „Iron Bird“ soll dann auch ein magni 650 eingesetzt werden, für den dann stärkere Systeme zur Stromherstellung zur Verfügung
gestellt werden müssen. Eine Um- rüstung lohnt sich ganz besonders bei den Cessna Caravan, von de- nen über 3.000 Maschinen gefer- tigt wurden. Die Umstellung von Kerosin auf elektrischen Antrieb würde die Betriebskosten um 40 Prozent senken. Davetail möchte dazu komplette Antriebsstränge liefern. Da man sich um eine schnelle Zulassung bemüht, wurde bei der EASA und der FAA bereits Anträge gestellt. Hyundai selbst bemüht ich seine Brennstoffzellen- systeme auch Fachsparten zu- gänglich zu machen. www.dovetail.com
ZeroAvias-Anstriebsstränge sind vermehrt gefragt
ZeroAvia hatte bereits im Frühjahr auf dem Wasserstoff-Symposium der AERO über den Zuspruch für seine Entwicklungsaktivitäten welt- weiter Fluggesellschaften berich- tet. Wie so auf Messen üblich, ver- kündete man schon lang vorberei- tete Kaufverträge und Optionen möglichst werbeträchtig, wie es die großen Player Airbus und Boeing seit Jahren praktizieren, möglichst gebündelt im Paket, die Bekannt- gabe weitere Abschlüsse. So auch, dass man 100 H2-Antriebe in verbindliche Kaufverträge umge- wandelt habe und ein Neukunde wie Flyshare 250 komplette An- triebsstränge vom Typ ZA 2000
bestellt habe. Flyshare wird die Maschinen der Air Cahana in Los Angeles damit ausrüsten. Die noch junge Air Cahana hat sich zum Ziel gesetzt die Luftfahrt zu dekarboni- sieren. Am meisten sind derzeit die kleineren Antriebsstränge ZA 600 gefragt, die z.B. Monte in Kaufver- träge umwandeln ließ und für die sich auch Finistair interessiert. Be- kanntlich flog im Januar dieses Jahres eine Do 228 mit dem 600 kW-Antrieb ZA 600, was zu den weiteren Bestellungen führte. Die 2 MW-Ausführung ist für das Jahr 2027 vorgesehen. www.zeroavia.com
Collins will Propellerturbinen durch 1 MW E-Motoren ersetzen
Der US-Technologiekonzern RTX (Raytheon Technologies) hatte kürzlich auf der Pariser Air Show mitgeteilt, einen entscheidenden Meilenstein in seinem Hybrid-Elek- tro-Flugdemonstrator-Programm erreicht und einen Nennleistungs- test der 1 Megawatt (MW) des De- monstrators erfolgreich abge- schlossen zu haben. Der Elektro- motor von Collins Aerospace (Col- lins) wird mit einem von Pratt & Whitney entwickelten hocheffizien- ten Turbine als Teil eines hybride- lektrischen Antriebssystems kom- biniert, das eine 30-prozentige Ver- besserung der Treibstoffeffizienz
und der CO2-Emissionen im Ver- gleich zu den modernsten regiona- len Turboprop-Triebwerken von heute nachweisen soll. Der Motor wird bei Collins Aerospace in Soli- hull in Großbritannien entwickelt. In Longueil, Kanada wurde bei Pratt & Whitney Canada der Motor letztes Jahr ersten Tests unterzo- gen. Weitere Tests in Kombination mit Gasturbinen sollen noch in die- sem Jahr erfolgen, bevor dann im kommenden Jahr die komplette Propellerturbine einer DeHavilland Dash 8-100 komplett durch den 1 MW Elektromotor ersetzt wird. www.collinsaerospace.com
Airbus kooperiert mit Halbleiterhersteller
Airbus und der weltweit führende Halbleiterhersteller STMicroelec- tronics haben eine Vereinbarung zur Kooperation im Bereich For- schung und Entwicklung im Be- reich Leistungselektronik unter- zeichnet, um die Elektronik, die für elektrisch basierte Antriebe erfor- derlich ist, leichter und effizienter zu machen. Die Zusammenarbeit baut auf die Vorteile neuer Halblei- termaterialien für die Flugzeugel- ektrifizierung zu untersuchen. Halbleiter mit den Eigenschaften wie Siliziumkarbid (SiC) oder auch Galliumnitrid (GaN) weisen im Ver- gleich zu herkömmlichen Halblei- tern wie Silizium überlegenere
elektrische Eigenschaften auf. Sie ermöglichen die Entwicklung klei- nerer, leichterer und effizienterer elektronischer Hochleistungsgeräte und -Systeme, insbesondere in An- wendungen, die Hochleistungs-, Hochfrequenz- oder Hochtempera- turvorgänge erfordern. Dadurch können die Kühlsysteme kleiner ausgeführt werden. Die Zusam- menarbeit wird sich auf die Ent- wicklung von SiC- und GaN-Ger- äten, -Paketen und -Modulen kon- zentrieren, die für die Luft- und Raumfahrtanwendungen von Air- bus angepasst sind. www.airbus.com
Wie 12 E-Motoren ein kompakter Antrieb für ein eVTOL werden
Ein japanisches Duo ist zumindest schon einmal auf dem Papier ge- plant. Unbekannt ist zunächst noch der Initiator des eVTOL die Firma Skydrive- nicht aber die Suzuki- Gruppe, die Motorräder und Kraft- fahrzeuge herstellt. Skydrive be- schäftigte sich seit 2018 nur um ein reines Flugauto. Ähnlich des Volocopter-Systems sind beim dreisitzigen SKYDRIVE die 12 An- triebsrotoren symmetrisch wie eine Pilzskappe über der Kabine mit Verbindungstegen angebracht. Die Batterie Power-Packs wird das am- erikanische Unternehmen Electric Power Systems liefern und für die
kombinierte Flugregelung- und Steuerung hat man sich schon für die französische Firma Thales ent- schieden. Anlässlich der Paris Show hat sich Skydrive entschlos- sen die Fertigungsanlage der Su- zuki-Gruppe zu nutzen. Toshihiro Suzuki, Präsident der Suzuki Motor Corporation „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit SkyDrive, da wir ehrgeizig daran arbeiten, wertvolle Produkte zu entwickeln, die zur Verwirklichung einer Welt beitragen, in der Menschen den Himmel für ihre täglichen Trans- porte nutzen.“ www.skydrive.com
Europäische Flughäfen bereiten sich auf erste Wasserstoffflüge vor
Es ist nur eine Absichtserklärung, die die beiden Flughäfen Hamburg und Rotterdam miteinander verein- bart haben. Es geht aber darum, eine Infrastruktur für mögliche ers- te Flüge mit wasserstoffbetriebe- nen Flugzeugen in drei Jahren zu ermöglichen. Dabei hatte bereits vollkommen unbürokratisch der Bodensee-Airport in Friedrichsha- fen schon 2022 einen Flug des ersten viersitzigen deutschen Was- serstoffflugzeuges HY4 von Stutt- gart an den Bodensee und zurück ermöglicht. Die Absichtserklärung zwischen den beiden Städten schließt auch eine Zusammenar- beit bei der Entwicklung einer In-
frastruktur für die Nutzung von Wasserstoff ein. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird 2026 als mögliches Datum eines ersten Wasserstoffflugs angenommen. Die beteiligten Parteien gehen da- von aus, dass es in der Zukunft derartige kommerzielle Flüge zwi- schen den Städten Hamburg und Rotterdam geben wird. Zusätzlich zur Entwicklung von Wasserstoff- technologien umfasst die Absichts- erklärung auch eine Kooperation bei anderen Technologien, darun- ter die Digitalisierung sowie die Herstellung von Wasserstoff. www.hamburg-airport.de
MTU Aero Engines entwickelt 600 kW Antriebsstrang
Flying Fuel Cell™ (FFC) heißt das revolutionäre MTU-Konzept, an dem in München ein Team von derzeit rund 100 Experten arbeitet. Die MTU-Brennstoffzelle soll zu- nächst auf kürzeren Strecken im Zubringer- und Regionalflugzeug- bereich zum Einsatz kommen. We- ber: „Hier peilen wir die Marktein- führung ab 2035 an.“ Mit verbes- serter Effizienz soll die FFC dann ab 2050 auch auf der Kurz- und Mittelstrecke fliegen und die Klima- wirkung des zivilen Luftverkehrs weiter verringern. Im Frühjahr 2023 übernahm MTU Aero Engi-nes, die Starnberger E-Motorenfirma eMo-
Sys GmbH, die einen flüssigge- kühlten E-Motor mit 600 kW ent- wickelt, der 15 kW pro Kilogramm bei einer Größe von einem Durch- messer mit 300 Millimetern und ei- nem Gewicht von 40 kg entwickelt. Als Technologieplattform und Flug- demonstrator dient dann eine Do228 des DLR. Ziel ist es, einen der beiden konventionellen Gastu- rbinen-Antriebe durch den elektri- cshen 600kW-Antriebsstrang durch eine wasserstoffbetriebene Brenn- stoffzelle zu ersetzen und zu er- proben. Den Erstflug des fliegen- den Labors peilen die Partner Mitte dieser Dekade an. www.mtu.de
Volocopter geht Partnerschaft mit Safran Electrical & Power ein
Volocopter, einer der Pioniere der Urban Air Mobility (UAM) und Sa- fran Electrical & Power, einer der weltweit führenden Hersteller von elektrischen Systemen für Luftfahr- zeuge, haben auf der Paris Air Show 2023 eine Absichtserklärung (MoU) über die Entwicklung eines Antriebsstrangs der nächsten Ge- neration für elektrischer Senkrecht- starter (eVTOL) unterzeichnet. Die Vereinbarung umfasst die Prüfung kommerzieller und technischer Partnerschaften im Bereich des elektrischen Antriebsstrangs, der vom elektrischen Antriebssystem (EPS), den Batterieeinheiten und dem Stromverteilungssystem bis
hin zu umfassenderen technischen Dienstleistungen reicht. Dirk Hoke, CEO von Volocopter: „Die Aussicht mit Safran, einem führenden Un- ternehmen in der Entwicklung el- ektrischer Antriebstränge, als Teil unseres UAM-Ökosystems zusam- menzuarbeiten, ist auf mehreren Ebenen spannend. Für mich per- sönlich ist es ein hervorragendes Beispiel für die deutsch-französi- sche Zusammenarbeit auf Unter- nehmensebene, um die Wettbe- werbsfähigkeit europäischer Tech- nologieinnovationen auch global zu gewährleisten." www.volocopter.com
DLR plant mitDo 328 soll ein fliegendes Testlabor
Anlässlich der Paris Air Show un- terzeichneten das DLR und die Deutsche Aircraft GmbH einen Ver- trag über den Erwerb einer Dornier 328-100 Mod. 20. Der Vertrag be- inhaltet den Kauf des Flugzeugs und den schrittweisen Umbau zum Flugversuchsträger. Die Beschaf- fung, Umrüstung und Nutzung als „Flying Testbed“ für die Erforsch- ung von Wasserstoff-Technologien in der Luftfahrt ist Teil des Projekts UpLift. Der Umbau der D328, ei- nem klassischen Regionalflug- zeug, zum fliegenden Versuchsla- bor ist eine weitere Brücke von der Forschung in die Praxis für das kli-
maverträgliche Fliegen. Das neue fliegende Testlabor wird Teil der DLR-Forschungsflotte und zukünf- tig am Standort Braunschweig sta- tioniert werden. Es steht technolo- gieoffen und in seiner modularen Bauweise möglichst vielen interes- sierten Partnern zur Verfügung – gerade auch KMU und Start-ups ohne eigene Möglichkeit für Flug- tests. Auf diese Weise können viel- versprechende Antriebs-, Treib- stoff- und Systemtechnologien für die Dekarbonisierung der Luftfahrt erprobt werden, um deren Entwick- lung maßgeblich zu beschleu- nigen. www.dlr.de
Embraer wählte GKN für Brennstoffzellensysteme aus
Embraer und GKN Aerospace, bei- de renommierte Marktführer in der Luft- und Raumfahrtindustrie, ga- ben auf der Paris Air Show eine Kooperationsvereinbarung für hochmoderne Programme zur Entwicklung von Wasserstofftech- nologien bekannt. Ziel der Partner- schaft ist es, die Implementierung von Wasserstofftechnologien in der Luftfahrt zu beschleunigen, Emis- sionen zu reduzieren und den Weg für eine nachhaltigere Zukunft zu ebnen. Die Zusammenarbeit wird auch das Potenzial für einen Was- serstoff-Flugdemonstrator unter- suchen. GKN Aerospace steht an der Spitze bahnbrechender ge-
meinsamer Wasserstoffprogramme in den Niederlanden, Schweden und Großbritannien. Das Flagg- schiff-Wasserstoffexplorations- programm von GKN Aerospace, H2Gear, konzentriert sich auf die Entwicklung eines hocheffizienten Flüssigwasserstoff-Antriebssyst- ems, das speziell für subregionale Flugzeuge entwickelt wurde. Die Vereinbarung ist Teil des Engage- ments von Embraer für die welt- weiten Bemühungen, mit der Ver- pflichtung der Luftverkehrsbranche zusammenzuarbeiten, bis 2050 CO2-neutral zu werden. www.embraer.com
Jetzt kommendie Franzosen mit Integral E
Aura Aero ist ein 2018 gegründe- tes französisches Start-up aus der Nähe von Toulouse, das einen klei- nen Zweisitzer in Holz-Kunststoff- Bauweise mit Dreibein und oder Spornfahrwerk für Kunstflugtrai- ning und als Militär-Trainer entwik- kelt hat. Das erste Muster war die bereits geflogene Spornradversion Integral R mit 155 kW Lycoming. Der folgte in diesem Jahr als Inte- gral S mit Lycoming ausgerüstete Bugrad-Version mit 132 kW und zu guter Letzt die in Paris präsentierte E-Version mit einem Safran ENGI- NeUS-Motor. Alle drei Versionen werden mit Fallschirm-Gesamtret-
tungssystemen ausgerüstet (ein- schließlich der E-Version). Das El- ektroflugzeug wird es sowohl als Taildragger als auch als Burgrad- flugzeug geben. Bemerkenswert ist die Gemischtbauweise aus Holz und CFK. Zulieferer für das Bat- teriesystem ist EP. Die Flugzeit da- mit wird 60 Minuten betragen. Die Ladezeit wird mit 30 Minuten an- gegeben. Man arbeitet bereits an der Zulassung. Die Bestellun-gen addieren sich, zumeist zu-nächst aus Frankreich. Parallel arbeitet Aura Aero bereits an einem 19- sitzigen Commuter-Flugzeug ERA. www.aura-aero.com
APU-Ersatz:Airbus startet Testprogramm mit Brennstoffzellen
Wie kann man die Auxiliary Power Unit (APU) in Verkehrsflugzeugen ersetzen? Bei herkömmlichen Ver- kehrsflugzeugen liefert die APU, die mit herkömmlichem Kerosin betrieben wird, zusammen mit den Triebwerken die Energie, die für den Betrieb einer Reihe nicht an- triebsbezogener Flugzeugfunkti- onen wie Klimaanlage, Bordbe- leuchtung usw. erforderlich ist elek- trischer Strom für die Avionik. Mit diesem neuen Technologiedemon- strator, der von seinen Einrichtung- gen in Spanien aus geleitet wird, wird Airbus UpNext die eigentliche APU eines A330 durch ein Wasser-
stoff-Brennstoffzellensystem er- setzen, das Strom erzeugen wird. Der als Hy-Power bekannte Was- serstoff-Brennstoffzellen-Demon- strator zielt außerdem darauf ab, die Emissionen von CO2, Stick- oxiden (NOx) und den Geräusch- pegel, der manchmal erheblich laut ist, einer herkömmlichen APU zu reduzieren. Das zu untersuchen, hat Airbus ein neues Programm mit einem A330 gestartet, um am Bo- den und im Flug eine neue Archi- tektur für die Erzeugung nicht trei- bender Energie durch den Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellen zu erforschen. www.airbus.com
19-Sitzer ERA mit verteilten Antrieben schon vielfach nachgefragt
Das französische Startup Aura Ae- ro zeigt sich anlässlich der Paris Air Show sehr zuversichtlich, ob- wohl man doch erst jetzt die Elek- troversion seines Kunstflug-Zwei- sitzers dort vorstellt. Doch als die maltesiche LIT’AVIA weitere 8 LOI zu seinen bereits 20 Einheiten an- kündigte, war die Freude durchaus berechtigt, auch wenn Airbus am selbenTag 250 Order aus Indien erhielt. Aura Aero setzt zunächst bei seinem Projekt ERA aus- schließlich auf den Batterieantrieb. ERA ist ein vielseitiges Flugzeug: es fasst 19 Passagiere oder 1,9 Tonnen Fracht, es kann auch für
die Geschäftsfliegerei mit 8 oder 9 Passagieren konfiguriert werden. Mit seiner Druckkabine und einem für diesen Typ unübertroffenen Passagierkomfort verfügt es über eine Reichweite von bis zu 1.600 km und kann auf den größten in- ternationalen Flughäfen und selbst auf kurze, unpräparierte Start- und Landebahnen starten und landen. ERA, dessen erste Inbetriebnahme vor 2030 geplant ist, verfügt bereits über einen Auftragsbestand von über 300 Flugzeugen im Rahmen einer Absichtserklärung. Optionen für Wasserstoffbetrieb bleiben offen. www.aura-aero.com
Ein halbes Jahr vor dem Erstflug: Cassio 330 Prototyp in Paris
Rechtzeitig vor Beginn der Paris Air Show konnte der Prototyp des Cassio 330 fertiggestellt werden. Das Flugzeug wird zunächst nur mit einem Vierzylinder Kawasaki- Verbrenner mit 150 kW (201 PS) im Herbst fliegen. Erst der zweite Prototyp, der Cassio 330 erhält ei- nen Hybridantrieb mit dem Kawa- saki-Motor und einem E-Motor von Safran. Die Version 330 hat eine vier- bis fünfsitzige Kabine, gefolgt vom sechssitzigen Cassio 480 mit einer Hybrid-Antriebsleistung von 480 Kilowatt und dem Cassio 600 – das eine Größe für 10 bis 12 Pa- ssagiere ausgelegt ist und eine Leistung von 600 Kilowatt haben
wird. Die Cassio 480 wird bereits den Sechszylinder-Verbrenner nut- zen. Dieses Muster wird mit nach- haltigem Flugtreibstoff und Was- serstoff fliegen. Derzeit führt das Testflugzeug Cassio S von Volt- Aero Flugvalidierungen des Hybri- dantriebsaggregats von VoltAero mit Biokraftstoff durch. Im Rahmen seiner Ausstellung auf der Paris Air Show zeigt VoltAero einen Ver- brennungsmotor von Kawasaki Motors, der mit flüssigem Wasser- stoff arbeitet und künftig auch in Cassio 330-Flugzeugen zum Ein- satz kommen wird. www.voltaero.com
Liliums Vorbestellungen sind auf 745 angewachsen
Das Startup-Unternehmen Lilium und Heli Eastern haben eine Ver- einbarung geschlossen. Danach beabsichtigt Heli-Eastern, 100 „Li- lium Jets“ zu bestellen. Das in der Greater Bay Area, im Yangtze Ri- ver Delta und in der Region Pe- king-Tianjin-Hebei tätige Unterneh- men will Lilium bei der Suche nach Standorten und Partnern für die Vertiports und Bodeninfrastruktu- ren unterstützen. Nach der Zulas- sung des „Lilium Jets“ wird Heli- Eastern die eVTOL‘s in der Region betreiben, Besatzungen stellen sowie Service- und Wartungs- dienste anbieten. Die Ankündigung
einer Partnerschaft mit Heli Eas- tern folgt auf der Nachricht einer Absichtserklärung zwischen Lilium und dem Bezirk Bao'an der Stadt Shenzhen über die Eröffnung einer regionalen Lilium-Zentrale, die das Unternehmen in China und im asi- atisch-pazifischen Raum beim Ver- trieb, den Dienstleistungen und dem Support von Lilium Jets unter- stützen wird. Mit dieser Ankündi- gung ist die Auftragspipeline von Lilium auf 745 Einheiten von zahl- reichen Kunden aus Europa, Süd- amerika, dem Nahen Osten, den Vereinigten Staaten und Asien angewachsen. www.lilium.com
Eve Air Mobility nennt erste Zulieferer. Embraer startete mit Nidec
Eve Air Mobility, die Tochter des brasilianischen Flugzeugherstellers benannte am 18.Juni drei Anbieter für sein eVTOL. Kurz zuvor wurde die Nidec Aerospace LLC als Joint Venture zwischen Nidec Corpora- tion und Embraer gestartet, die bis Ende 23 abgeschlossen sein soll. Nidec Corporation aus Japan und die brasilianische Embraer werden das Antriebssystem für Eves eVTOL entwickeln. Das Energie- speichersystem von BAE System wird in das eVTOL von Eve inte- griert und ermöglicht einen effizien- ten, emissionsfreien und geräusch- armen Betrieb des Flugzeugs.
DUC Hélice Propellers wird die Ro- toren für die acht Hubmotoren und den Reisepropeller liefern. „Die Be- kanntgabe der ersten Lieferanten ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung unseres eVTOL-Flug- zeugs“, sagte Andre Stein, Co- CEO von Eve Air Mobility. „Auf dem Weg zur Inbetriebnahme ist es unser Ziel, sicherzustellen, dass wir ein ausgereiftes Flugzeug pro- duzieren und liefern, das nicht nur die Erwartungen übertrifft, sondern unseren Kunden auch einen siche- ren und effizienten Betrieb bei niedrigsten Betriebskosten ermög- licht.“ www.eveairmobility.com
Harte Entscheidung: Italiener legen ihr Elektroflug-Projekt auf Eis
Obwohl viele Firmen auf die Elek- tromobilität setzen, kam die italieni- sche Firma jetzt zu dem Schluss, ihre Eigenentwicklung P-Volt zu stoppen. Es heißt: „Nach drei Jah- ren intensiver Studien, die den ge- samten Lebenszyklus eines voll- elektrischen Flugzeugs abdecken, ist Tecnam zu dem Schluss gekom- men, dass die Zeit für P-Volt noch nicht reif ist, obwohl die Forsch- ungsaktivitäten weiterhin auf die Erforschung neuer Technologien ausgerichtet sein werden. Seit Be- ginn der P-Volt-Entwicklung liegt der Fokus von Tecnam darauf, Be- treibern die Möglichkeit zu geben, ein vollelektrisches Passagierflug-
zeug im Hinblick auf Betriebskos- ten, Emissionen, Leistung, Durch- laufzeit und Markteinführungszeit profitabel, effizient und nachhaltig zu fliegen. Derzeit geht Tecnam davon aus, dass diese nur durch äußerst aggressive Spekulationen über unsichere Technologieent- wicklungen erreicht werden kön- nen. Eine der Schlussfolgerungen war, dass ein Flugzeug mit einem Batteriepaket am Ende seiner Le- bensdauer nicht das beste Produkt für den Markt wäre, aber sicherlich das schlechteste im Hinblick auf den Kapitalwert.“ www.tecnam.com
Innovatives Unternehmen erhält Zuschuss von franz. Regierung
VoltAero in Frankreich zählt zu den innovativsten Unternehmen für Luftfahrzeuge mit nachhaltigen An- triebssystemen. Mitte Mai berich- teten wir ausführlich unter „Projek- te“ auf dieser Webseite über das komplette Entwicklungsprogramm. Neuentwicklungen sind nicht im- mer alleine insbesondere von Startups wie VoltAero finanziell zu schultern. Die Finanzierung von VoltAero zur Entwicklung seines Elektro-Hybridflugzeugs Cassio 330 wurde nun durch einen Zu- schuss der französischen Regie- rung in Höhe von 5,6 Millionen Euro über BPI France/Agentur, die das französische Wirtschafts-
wachstum durch die Unterstützung ihrer Unternehmer unterstützt, wei- ter erhöht. Die Finanzierung erfolg- te über den Investitionsplan „Fran- kreich 2030“, der von der französi- schen Regierung mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, Schlüssel- sektoren der Wirtschaft des Lan- des, darunter auch die Luftfahrt, nachhaltig zu transformieren. Cas- sio 330 ist die erste von drei Typen der Elektro-Hybrid-Flugzeugfamilie von VoltAero, die ein hohes Maß an Modularität und Gemeinsamkeit aufweisen. Eines der Highlights auf der Paris Air Show. www.voltaero.aero
12.06.2023
Elektro-Luftschiff Geschwindigkeits-Weltrekord brechen
Luftschiffe sind nicht gerade die schnellsten Luftfahrzeuge. Den- noch versucht man in Frankreich den errungenen Geschwindigkeits- weltrekord mit 115 km/h zu über- trumpfen. Die versuchen zwei Franzosen mit einem eigens kon- struierten Elektro-Luftschiff. Ihr ul- traleichter Blimp erhielt den Namen Leliot. 32 Meter lang und rund wie eine Zigarre mit 8,2 Meter Durch- messer. Natürlich ist die 600 Kubik- meter große Hülle mit Helium ge- füllt. Ihre maximale Tragfähigkeit liegt bei 200 Kilo. Das reicht gera- de für zwei Hängesitze, vier Elek- trorotoren mit Steuerung und ein
Satz Batterien. Die chinesischen E- Motoren entwickeln eine Gesamt- leistung von 85 kW. Zwei als Hub- trieb- und zwei als Marschtrieb- werke ausgebildet. Die E-Motoren entwickeln eine Gesamtleistung von 85 kW. Zwei als Hubtrieb- und zwei als Marschtriebwerke ausge- bildet. Das Luftschiff wird von zwei Piloten gelenkt, die zunächst einen neuen FAI-Geschwindigkeitsre- kord anstreben, der über 115 km liegen muss. Sie hoffen, dabei 125 km/h zu erreichen. Fernziele sind die Überquerung des Mittelmeers und eines Tages vielleicht auch den Atlantik. www.koesio.com
Distributed-Electric-Propulsion (DEP) in Frankreich in Erprobung
Seit Anfang dieses Jahres führt Daher Testflüge an seiner Entwick- lungsbasis in Tarbes, Frankreich, mit den von Safran gelieferten E- Propellern (momentan noch ohne Antrieb) durch. Diese erfolgten nach und nach mit zwei und dann mit allen sechs angebrachten E- Propellern. Jede dieser Einheiten verfügt über einen dreiblättrigen Propeller von DUC Propellers, der an einen 50-kW-Elektromotor „ENGINeUS“ angeschlossen ist, der in einer Gondel direkt dahinter untergebracht ist. Diese vorläufi- gen Flugtests haben es den Testpi- loten ermöglicht, das Demonstra-
tionsflugzeug zu fliegen, das von dem alten Turboprop-Triebwerk in der Nase angetrieben wird, um ihre Aufmerksamkeit zunächst auf die Aerodynamik, die zusätzliche Träg- heit und andere Auswirkungen der Pods und ihrer Propeller auf das Gesamtbild der Plattform zu richten resultierenden Flugeigenschaften. Sobald der Demonstrator später mit aktiviertem Elektromodus fliegt, wird dies den Punkt markieren, an dem die „Daseinsberechtigung“ des Projekts – Distributed-Electric- Propulsion (DEP) – zum ersten Mal wirklich zum Leben erweckt wird. www.safran.com
Amerikaner deuten Massenmarktfür eVTOL‘s an
Die Prognosen für eVTOL’s schei- nen zunehmend an Substanz zu gewinnen. Zwar geben einige Her- steller wie Lilium an, einige Hun- dert ihrer VTOL’s an die Airlines verkauft zu haben, doch nach wie vor fehlt es an überzeugenden Vor- führungen. Anders sieht es bei Jo- by Aviation aus, die nicht nur meh- rere Muster mit ihren Schwenkgon- deln bereits breiten Pilotenkreisen, sondern auch dem Militär zugäng- lich gemacht haben. Die hohen Anschaffungskosten, die weit über denen von Hubschraubern liegen, lassen befürchten, dass das Flie- gen mit den Senkrechtstartern doch vorerst nur einer Luxusklasse
vorbehalten bleibt. Bei Joby Avi- ation sieht man das dennoch an- ders und glaubt bereits an die At- traktivität für den Massenmarkt. „Bereits im Jahr 2023 haben wir bedeutende Meilensteine in Pro- duktion, Tests und Finanzierung erreicht und ich freue mich un- glaublich über unsere Fortschritte auf dem Weg zu unserem Ziel, kommerziell zu starten,“ sagte JoeBen Bevirt, Gründer und CEO von Joby. Die VK-Preise für die hochkomplizierten VTOL’s schwan- ken extrem in Millionenbereichen. Das lässt Fragen offen. www.jobyaviation.com
SAS bietet Tickets mit noch nie geflogenen Flugzeugen an
Es klingt schon etwas vielverspre- chend, was die skandinavische Air- line SAS da hinausposaunt. Sie nehmen Reservierungen für erste Flüge für einen Flugzeugtyp aus Schweden entgegen, von dem es bis heute nur Zeichnungen, Be- rechnungen, Bilder und 3D-Anima- tionen gibt. Der Flugzeugtyp ES-30 soll elektrisch fliegen, 30 Sitzplät- ze bekommen, wird aber nur als reines Elektroflugzeug ganze 200 Kilometer weit fliegen können, wie Hersteller Heart Aerospace be- kanntgab. Auch hüllt sich die Airline in Schweigen, was die bestellte Stückzahl der Flugzeuge betrifft, die voraussichtlich nicht vor 2028
zur Verfügung stehen werden. Ein- zig die Kosten pro Ticket werden mit 1.946 SKr (178 US-Dollar) an- gegeben. Die Flugrouten selbst sind auch noch nicht bekannt, doch man geht davon aus, dass werbe- technisch die Flüge in Kopenha- gen, Oslo und Stockholm starten werden. SAS-Vorstandsvorsitzen- der Anko van der Werff hatte zuvor angedeutet, dass die Fluggesell- schaft „mindestens zwei“ Einheiten übernehmen würde. Die Airline ist nicht rein zufällig auch Mitglied im Kundenberatungsgremium von Heart Aerospace. www.flysas.com/electric
Heart Aerospace bereitet Bodentest für 30-Sitzer ES-30 vor
Die schwedische Innovationsagen- tur Vinnova hat einem von Heart Aerospace geführten Konsortium 1,8 Mio. US-Dollar für den Bau und die Erprobung eines vollwertigen Demonstrationsmodells des hybrid- elektrischen ES-30-Regionalflug- zeugs des Entwicklers zugespro- chen. Das auf zwei Jahre angeleg- te Projekt ELISE (Electric Aviation in Sweden) trägt schon seit Mai 2023 dazu bei „eine schwedische Infrastruktur und Industrie rund um die elektrische Luftfahrt zu entwik- keln“. Vinnova stellt einen Finan- zierungsbeitrag von 19,9 Mio. SKr zur Verfügung. Zu dem von Heart koordinierten Konsortium gehören
zudem die Airline Braathens Re- gional Airlines und SAS, die beide vorläufige Verträge für die ES-30 abgeschlossen haben –, der Flug- hafenbetreiber Swedavia und der Batteriehersteller Northvolt. Im Rahmen des Projekts wird das Team eine Bodentesteinheit zu- sammenbauen, der dann zur Durchführung von Taxi- und Lade- versuchen, auch von Fluggesell- schaften, in einer von Swedavia betriebenen Anlage verwendet wird. Heart strebt die Zulassung und Inbetriebnahme des Typs ES- 30 im Jahr 2028 an. www.heartaerospace.com
ECO-Pulse von Daher wird demnächst hybridtechnisch fliegen
Basierend auf einer Daher-TBM- 950 Flugzeugplattform ist EcoPul- se mit sechs integrierten Safran- Elektromotoren und entsprechen- den Propellern (im Bild in Segel- stellung!) ausgestattet, die über den gesamten Flügel verteilt sind. Sein Antriebssystem integriert zwei Energiequellen: einen Turbogene- rator, das heißt einen von einer Gasturbine angetriebenen elektri- schen Generator, der von Safran kam und einen von Airbus bereit- gestellten Batteriesatz. Das Herz- stück dieser Architektur ist eine Stromverteilungs- und Gleichrich- tereinheit, die für den Schutz des Hochspannungsnetzes und die
Verteilung der verfügbaren elektri- schen Energie verantwortlich ist, sowie Hochspannungskabelbäume (beide von Safran). Die kürzlich im Jahr 2023 durchgeführten Boden- und Flugtests bestätigten seine Aerodynamik und Systemkonfigu- ration. Das Eco-Pulse-Demonstra- torprojekt ist Teil der Dekarbonisie- rungs-Roadmap von Airbus, die sich auf die Entwicklung eines Lö- sungsmixes zur Unterstützung des Übergangs zu einer kohlenstoffar- men Luftfahrt konzentriert. Es sind noch weitere Projektziele sind da- mit verbunden. www.daher.com www.daher.com
Dreier eVTOL-Flugverband über Shanghai
AutoFlight, ein deutsch-chinesisch- es Luftfahrtunternehmen mit Sitz in Augsburg und Shanghai machte jüngst mit einer spektakulären Flugdemonstration von sich reden. Erst Anfang dieses Jahres konnte eine ferngesteuerte Version des eVTL „Prosperity 1“ einen Streck- enflugrekord über 250 Kilometer aufstellen. Dabei flog das eVTOL 20 Runden über einen abgesteck- ten Rundkurs. Jetzt flogen gleich drei ferngesteuerte „Pro-sperity“ im Verband über Shanghai. „Der For- mationsflug ist ein Beweis für un- ser Engagement, den Lufttransport sicher, nachhaltig und zugänglich
zu machen“, sagt Mark Henning, ehemaliger Airbus Helicopter En- gineering Chief und Leiter des Au- toFlight Europe-Teams. „Wir haben noch viel vor uns.“ Das Unterneh- men plant, die Prototypen in Pro- dukte umzuwandeln, wobei im nächsten Jahr eine Frachtversion für den sicheren Frachttransport in Asien freigegeben werden soll und in den kommenden Jahren schritt- weise eine Passagierversion ent- wickelt wird, die den höchsten Si- cherheitsstandards für die Luftfahrt entspricht. Allerdings ist das Unter- nehmen mit diesen Plänen nicht alleine! www.autoflight.com
United investiert für Boden- und Luftfahrzeuge
United Airlines, größte US-Airline hat sich als Ziel gesetzt, bis 2050 vollkommen CO2-frei zu sein. Da- zu zählen Investitionen in alle Rich- tungen, doch besonders dazu in die Beschaffung von eVTOLs und zukünftige Elektroflugzeuge sowie Bodenfahrzeuge. Parallel kristalli- sierte sich ein Unternehmen her- aus, dass sich um leistungsstarke, skalierbare Antriebsstränge, die für die Elektro-Luftfahrt zertifizierungs- fähig sind, kümmert. Electric Power Systems (EPS). EPS entwickelt unter anderem Energiespeicher- systeme, Gleichstrom-Schnelllade- stationen und elektrische Antriebs-
produkte für die Luft- und Raum- fahrt. Das Unternehmen verfügt derzeit über zahlreiche Batterie- systeme, die Flugdemonstrations- fahrzeuge von Kunden antreiben (auch eDA40, Integral, ERA und ES 30). Am 21. Juli gab United be- kannt, ganz bewusst in EPS zu inv- estieren, nach dem sie bereit zuvor ein Investment in Natron Energy getätigt hatte, die Bodenfahrzeuge ausrüsten. United prüft Möglichkei- ten für elektrische Trainer. Der An- triebsstrang von EPS könnte als Kernantriebssystem für eine Fami- lie künftiger e-Flugzeugkonzepte dienen. www.united.com
Österreich: Meilenstein für die Elektroluftfahrt
Weltweit ist man darum bemüht, elektrisch betriebene Schulflugzeu- ge auf dem Markt anzubieten. Um einem Standard von Flugschulen für Airlines und auch militärischen Flugschulen zu entsprechen, gab es nur wenig solide Ansätze. Der österreichische Flugzeugbauer Di- amond Aircraft, unter anderem auch auf ein- und zweimotorige Schulflugzeuge spezialisiert, konn- te nun den erfolgreichen Erstflug seiner eDA40 verbuchen. Als Triebwerkshersteller kam Safran Electrical & Power infrage, die in ihrem Portfolio eine ganze Reihe von luftgekühlten Antriebsmotoren aufweisen. Die Zertifizierung des
Elektromotors ist noch für diesen Sommer geplant. Statt der Fläc- hentanks hat die eDA40 einen der Rumpfkontur angepasste Behälter (Pod) zur Aufnahme des Batterie- moduls. Es wird mit einem Gleich- strom-Schnellladesystem ausge- stattet, mit dem ein entladenes Flugzeug in weniger als 20 Minu- ten wieder aufgeladen werden kann. Mit der Weiterentwicklung der Batterietechnologie wird eine Gesamtflugzeit von bis zu 90 Minuten erwartet. Die Zulassung für das Flugzeug wird zur Jahres- wende 2023/2024 erwartet. www.diamondaircraft.com
Windkanalversuche bringen interessante Ergebnisse zutage
Wichita in Kansas ist die Heimat von Beechcraft und Cessna, beide zugehörig zu Textron Aviation, die 2014 gegründet wurde. Im April 2022 kaufte Textron Pipistrel und gründete eine neue Abteilung na- mens Textron eAviation, um kon- ventionelle ein- und mehrmotorige Flächen- und eVTOL-Flugzeuge zu entwickeln und herzustellen. Tex- tron eAviation übernahm 2022 Bells Nexus-Programm. Bell hatte sich auf ummantelte Rotoren fest- gelegt und musste nach genaueren Messungen feststellen, dass die Rotoren deutlich mehr elektrische Energie benötigten als freilaufende
Propeller. Im Prinzip hat das neue Nexus-Programm von Textron eAviation nichts mehr mit den wuchtigen Bell-Koptern gemein- sam. Nexus verfügt über vier Kipp- rotoren und zwei an den Rumpf- auslegern befestigte Rotoren. Das Flugzeug verfügt über einen Haupt- flügel mit zwei Auslegern und ein umgekehrtes V-Leitwerk. Zwei der vier KRotoren befinden sich in Rumpfnähe am Hauptflügel, deren Flächenenden mit den Rotoren ge- kippt werden. Textron eAviation erklärte, dass man erstmals 2024 mit dem VTOL in die Luft kommen würde. www.e-aviation.com
Aus chinesischem Joint Venture soll Elektroflugzeug entstehen
Diffuse Meldungen kommen aus China. So beabsichtige der staat- liche Hersteller Commercial Aircraft Corporation of China (COMAC) in Kooperation mit dem Zellenher- steller CATL die Entwicklung eines Starrflügel-Elektroflugzeugs. CATL, einer der größten Batteriehersteller der Welt fertigt zurzeit die Qilin- Batterie, die eine Energiedichte von 255 Wh/kg aufweist. Eine kurz vor der Serienreife befindliche Zel- le soll aber dann nahezu die dop- pelte Energiedichte erreichen. Wenn COMAC sich auf die Ent- wicklung eines elektrisch betriebe- nen Flugzeugs stürzt, wird es kein
Kleinflugzeug sein! Seine C919 ist bereits ein Jet für 189 Passagiere. Bis sich beide Partner offiziell zu dem E-Projekt äußern, wird also noch etwas Wasser den Yangtze herabließen. CATL wird sich aber bemühen, auch über das mögliche Prestigeprojekt seine Batterien an westliche Hersteller zu bringen. Seine „Condensed Battery“ mit der angekündigten Energiedichte von bis zu 500 Wh/kg dürfte schon heute die Aufmerksamkeit sämt- licher Flugzeughersteller wecken und dass die Chinesen Flugzeuge bauen können, haben sie bewie- sen. www.yicaiglobal.com
US-Behörden uneins über Zuständigkeiten bei Airfoils
US-Aufsichtsbehörden sind sich über Zuständigkeiten uneinig. Re- gent Craft in Rode Island/USA an- sässig, plant ein elektrisch betrie- benes Airfoil, das bereits 2025 den Betrieb zwischen Häfen aufneh- men soll. Halb Schiff halb Flug- zeug soll „Viceroy“, wie bereits Anfang des Jahres berichtet, im Bodeneffekt über die Wasserober- flächen schweben. Mit 12 Sitzen ausgestattet und durch 8 Elektro- motoren angetrieben, soll „Vice- roy“ neue Märkte erobern und da- bei schneller über der Wasserober- fläche gleiten, als jedes Tragflügel- boot. Möglich ist das durch erhöh- ten Auftrieb bei verringerten Luft-
widerstand, der nur innerhalb einer Flügelspannweite oberhalb der Oberfläche funktioniert. Bleibt die United States Coast Guard (USCG) weiterhin allein dafür zuständig, so muss sich Regent Craft nur nach den Marinestandards orientieren. Nun aber hat auch die Luftauf- sichtsbehörde FAA zusätzlich ihren Zuständigkeitsanspruch als Luft- fahrzeug für „Viceroy“ zumindest angedeutet. Sollte das zutreffen, so der Regent Craft, wären das un- überwindbare Hürden für das Pro- jekt. Die Stellungnahme der FAA steht noch aus. www.regentcraft.com
Ecojet will erste CO2-freie Fluggesellschat der Welt werden
Der Brite Dale hat mit seinem Windpark Ecotricity bisher kräftig Geld verdient. Jetzt will er mit dem Piloten Brent Smith auch in die Luft gehen und hat mit ihm die Flugge- sellschaft Ecojet gegründet. An- geblich handelt sich um die welt- weit erste Fluggesellschaft, die mit erneuerbarer En-ergie betrieben wird. Deren Philosophie: mit ge- brauchtenTurbopropmaschinen zunächst in den Markt gehen, sie dann zunächst mit SAF betreiben und dann vollkommen auf Wasser- stoffbetrieb umrüsten und CO2-frei fliegen. Man hofft, bis 2025 dann die Brennstoffzellen-Antriebssyste- me zugelassen sind. Ecojet soll
Anfang kommenden Jahres ihren Betrieb im Inland aufnehmen. Die erste Route ist von der schottisch- en Hauptstadt Edinburgh in die südenglische Hafenstadt Sou- thampton geplant. Schon bald da- nach will Ecojet auch Ziele auf dem europäischen Festland anfliegen. Ecojet will zwei verschiedene Flug- zeugtypen einsetzen: ein Turbo- prop-Flugzeug mit 19 Sitzen (Twin Otter wie abgebildet) und eins mit 70 Sitzen. Die vorhandenen Flug- zeuge umzurüsten, statt neue zu kaufen, sei für Ecojet eine Nach- haltigkeitsmaßnahme. www.ecojet.com
Briten meldeten erfolgreichen Erstflug ihres eVTOLs VX4
Das von Rolls-Royce stark unter- stützte Elektroflug-Projekt VX4, ein eVTOL von Vertical Aerospace mit acht Elektromotoren, machte am Cotswold Airport nordöstlich von Bristol seinen ersten Freiflug. Seit Herbst letzten Jahres wurden erste gefesselte Flüge durchgeführt. Der jetzige Flug war noch unbemannt. Den ferngesteuerten Flügen sollen in den nächsten Monaten bemann- te Flüge erfolgen. Das Fluggerät, dessen Moto-ren schwenkbar am Flügel befestigt sind, besitzt ein V- Leitwerk und fliegt im Reiseflug wie ein ganz normales Flugzeug. Der Versuchsträger VX4 wird neben einem Piloten vier Passagiere be-
fördern können. Die Reisege- schwindigkeit wird mit von 130 Knoten (240 km/h) angegeben. Vmax wird mit 173 Knoten (320 km/h) gerechnet. Die Reichweite käme auf über 160 Kilometer. Dies Daten überzeugen gegenüber den reinen Koptern. Das Interesse für das englische eVTOL ist bei dem Hubschrauberbetreiber Bristow ebenso groß wie auch bei Flugge- sellschaften zwischen Europa und Asien. Man erwartet bereits für 2025 die erste Zulassung und zugleich auch die Markteinfüh- rung. www.vertical- aerospace.com
Brasilianer errichten Werk zur Serienfertigung ihres eVTOL
Eve Air Mobility und Embraer ga- ben bekannt, die erste Fertigungs- anlage für ihr eVTOL in Taubaté im Bundesstaat São Paulo, Brasilien zu errichten. Vorbehaltlich der be- hördlichen Genehmigung wird die Produktionsanlage auf einem aus- gewiesenen Grundstück innerhalb der bestehenden Embraer-Einheit in der Stadt errichtet, die erweitert werden soll. Ein weiterer wesentli- cher Vorteil ist die Nähe der Re- gion zum Hauptsitz von Em-braer in São José dos Campos und zum Engineering- und Personalteam von Eve, was die Entwicklung und Nachhaltigkeit neuer Produktions-
prozesse erleichtern wird. Im Mai 2022 gab Eve eine Partnerschaft mit Porsche Consulting bekannt, um Eves globale eVTOL-Makro- strategie für Fertigung, Lieferkette und Logistik zu definieren. Seitdem haben die beiden Unternehmen ge- meinsam an der Erforschung fort- schrittlicher Fertigungs- und Inno- vationskonzepte gearbeitet und ihr kombiniertes Luftfahrt- und Auto- mobil-Know-how genutzt, um ein Industrialisierungskonept für eVTOL-Flugzeuge zu entwerfen, das auf hoher Sicherheit, Qualität, Effizienz und Kundenorientierung basiert. www.eveairmobility.com
ZeroAvia macht große Fortschritte mit ZA 600
ZeroAvia gab am 9. Juli den Ab- schluss seiner ersten Flugtests für den Prototyp ZA600 am Flughafen Cotswold im Großbritannien be- kannt. Der 10. Flug der ersten Test- kampagne wurde letzte Woche ab- geschlossen. Im Laufe der letzten sechs Monate hat ZeroAvia nach dem bahnbrechenden Erstflug des Systems im Januar nacheinander verschiedene Leistungsbereiche getestet. Im Rahmen der Kampag- ne flog das Flugzeug in einer Höhe von 5.000 Fuß, absolvierte einen Dauertest in 23 Minuten, arbeitete in einem weiten Temperaturbereich von knapp über dem Gefrierpunkt
bis fast +30 °C und erreichte die maximal zulässige Geschwin- digkeit gemäß der von der CAA ausgestellten Fluggenehmigung. Maßgeblich ist, dass die Brenn- stoffzellen-Stromerzeugung und das elektrische Antriebsstrang, in allen Testphasen die Erwartungen erfüllte oder übertraf. Das Dornier 228-Flugtestprogramm von Zero- Avia ist Teil des HyFlyer II-Projekts, das teilweise von der britischen Regierung über das Aerospace Technology Institute in Kooperation mit Innovate UK und dem Ministe- rium für Wirtschaft und Handel finanziert wird. www.zeroavia.com
Partnerschaften im Norden für nachhaltiges Fliegen
Nach Stuttgart, von wo aus der erste in Deutschland wasserstoff- betriebene Streckenflug nach Friedrichshafen stattgefunden hat, will nun auch Hamburg sich mit einem Flug anschließen. Der Air- port hat sich als Ziel gesetzt, für eine umweltfreundliche Infrastruk- tur in die Liga von Airportbetrei- bern einzureihen, um wasserstoff- basierte Flugzeuge in Zukunft auch betanken zu können. Wann und mit wem der erste Flug von Ham- burg aus stattfinden soll, steht noch nicht fest, weil im Norden noch keine ähnlichen Experimente wie bei H2FLY in Stuttgart laufen. Hamburg hatte bereits beschlos-
sen, mit Rotterdam eine wasser- stoffbasierte Flugverbindung auf- zubauen. Eine weitere Initiative, die mit Finavia, Swedavia, litauische Flughäfen, Riga und Tallin entsteh- en soll, ist eine Initiative des Airport Hamburg, das die Bezeichnung „Baltic Sea Region Project“, trägt. Das Projekt will ländliche Ostsee- Regionen mit wasserstoffbetriebe- nen Commutern besser an besteh- ende Luftfahrt-Hubs anbinden. Man hofft auf 80 Prozent EU-Förderung. Es sollen auch kleinere Regional- flughäfen wie Lübeck und Sylt be- teiligt werden. www.hamburg- airport.de
Selbstbau-Kit Pie Aeronefs UG-2 mit leicht verändertem Konzept
Pie Aeronefs meldet aus dem Schweizer Kanton Waadt inzwisch- en bei seinem Rennflugzeug UG-1 in der statischen Testphase zu sein. Indessen laufen die Untersu- chungen für den Selbstbau-Zwei- sitzer UG-2, der jetzt auch einen Canard-Vorflügel erhält. Die UG-2 Bouvreuil soll mit ähnlicher Leis- tung wie herkömmliche Zweisitzer von Cessna oder Piper zu einem Bruchteil derer Kosten pro Flug- stunde betrieben werden können. Nach geplantem Erstflug des Pro- totyps im Jahr 2024 soll UG-2 pro- duktionsbereit sein. Das Flugzeug wird als Kohlefaserbausatz erhält- lich sein. Dieses Kit enthält alles,
was zum Bau und Fliegen eines UG-2 benötigt wird, einschließlich aller Antriebs- und Batteriesystem- komponenten, Carbon-Verbundla- minaten sowie Holz- und Alumi- niumkomponenten. Der Zugriff auf alle technischen Daten und Mon- tagezeichnungen ist gewährleis- tet. Kleber und Werkzeug sind nicht im Lieferumfang enthalten. Das junge Unternehmen geht von einer Bauzeit von 1200 Stunden aus. Kunden mit einem Schweizer Pilotenausweis können ein kom- plett montiertes und OFAC-regis- triertes Flugzeug bestellen. https://pieaeronefs.ch/de/
Vaeridion wird Batterien für Microliner von Customcell erhalten
Vaeridion, der bayerische Entwick- kler des neunsitzigen „Microliners“ hat sich jüngst für den in Itzehoe ansässigen Lithiumzellen-Herstel- ler Customcells entschieden. Ziel sei es, gemeinsam an zylindrisch- en Zellen zu arbeiten, die später das einmotorige Elektroflugzeug mit Strom versorgen sollen. Cus- tomcells hat sich auf Batterien mit hoher Energiedichte konzentriert. Das sind auch die Voraussetzun- gen, die die Flugzeugbauer an ihre Lieferanten stellen. Nach einer Analyse von Customcell liegt der Bedarf für die Zellen bei 5 000 bis 10.000 Flugzeugen bis zum Jahr
2040, was einen Bedarf von bis zu acht GWh zylindrischer Zellen pro Jahr für die Serienproduktion und ihren Ersatz bedeuten würde. „Bat- terien mit hoher Energiedichte sind ein Schlüsselfaktor für die regiona- le Luftmobilität, bei der eCTOL- Flugzeuge wie der VÆRIDION Microliner zum Einsatz kommen. Wir freuen uns, mit Customcells zusammenzuarbeiten und auf de- ren Know-how bei der Entwicklung und Industrialisierung von Spezial- zellen für hohe Leistungsanforde- rungen aufzubauen“, sagte CTO, Dr. Sebastian Seemann von Vaeridion. www.vaeridion.com
ONERA-Studie würde Wasserstoffflieger CO2-frei machen
ONERA (Office national d’études et de recherches aérospatiales) ist das französische Forschungsun- ternehmen in Palaiseau und in Teilbereichen das Pendant zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Anlässlich der Paris Air Show stellte ONERA dort das Single-Aisle-Transportflugzeug der Zukunft vor. Um den Energie- verbrauch und die Auswirkungen der Luftfahrt auf das Klima zu re- duzieren, stellten die Ingenieure ein Konzept für ein wasserstoffbe- triebenes Flugzeug mit abgestreb- ten Flügeln, extrem hoher Strek- kung und einem Open Fan vor.
Dazu soll das Flugzeug entgegen einem üblich runden Querschnitt einen ovalen Rumpf erhalten. Der Gullhyver soll mit Wasserstoff be- trieben werden. Dafür ist der hin- tere Rumpfteil des Single-Aisle- Jets für 220 Passagiere ausgelegt, der über 8.100 Kilometer weit flie- gen kann. Seine Open Fan-Trieb- werke erhalten bewegliche Rotor- blätter, wobei der vordere Rotor sich dreht. Die Schaufeln des hin- teren feststehenden Rotor wirken wie Leitschaufeln. Das macht ei- nen solchen Antrieb leiser als zwei sich gegenläufig drehenden Rotoren. www.onera.fr
Flugauto: eVTOL zum Preis von zwei Rolls-Royce
Die Ideen für Flugautos reißen nicht ab. Erst recht nicht bei den Schöpfern der neugegründeten Firma ASKA in Kalifornien. Im Ver- gleich zu einem gut ausgerüsteten viersitzigen Motorflugzeug vom Typ Cirrus nimmt sich der Viersitzer des eVTOL ASKA A5 dank seiner Viel- seitigkeit bescheiden aus. Immer- hin soll er sowohl eine Straßenzu- lassung der National Highway Traf- fic Safety Administration (NHTSA) als auch eine Zulassung der FAA für den Luftverkehr erhalten. Ein Zwitter und noch dazu mit Senk- rechtstart- und Landeeigenschaf- ten. Den Segen für die Fluger- probung dazu gab schon mal die
amerikanische Flugsicherheitsbe- hörde FAA vorab. Das kleinere Pro- blem ist die parallel beantragte Straßenzulassung, weil dafür nur ein etwas höheres Gewicht zu be- rücksichtigen ist. Die Flügel des Tandemflüglers liegen praktisch wie ein Schmetterling zusammen- gefaltet auf dem Dach, auch wenn die Bauhöhe daran zweifeln lässt, dass man das „Luftgefährt“ in einer normalen Garage unterbringen könnte. 60 Vorbesteller soll es be- reits geben. Der Preis: 798.000 Dollar ohne Spezialgarage, die dafür erforderlich würde. www.askafly.com
Die Menschen zwischen den Fjorden durch kurze Flüge verbinden
Hurtigruten, nein, es ist nicht die gute alte norwegische Postschiff- linie gemeint, sondern ein aus Nor- wegen kommendes Amphibium, das nach seinen Vätern von der neugegründeten Firma Elfly „No- emi“ heißen soll, gemeint. Hurtig- ruten heißt eigentlich die schnelle Route. Genau das haben drei Nor- weger vor, weil für sie die Zeit der langsamen Dampfer vorbei ist. Ihnen geht es um die schnelle Verbindung zwischen den Fjoren. Als Hauptgeldgeber setzte sich Eric Lithun (CEO) an die Spitze. Er finanziert das Projekt aus eigenen Mitteln mit etwa 60 Prozent. Grü- nes Licht gab es auch von der
norwegischen Regierung, die das Projekt finanziell unterstützen wird. Nach Versuchen mit vier Modellen untersuchte man die Motoren- und Schwimmerversionen und kam so zu einer zweimotorigen Amphibien- version, die rein elektrisch betrie- ben wird. Das Flugzeug soll voll- kommen aus Faserverbundwerk- stoff hergestellt werden „Wir wer- den zunächst zwei Prototypen bauen, aber schon 2025 wollen wir bereits fliegen. 2030 wollen wir voll kommerziell einsatzfähig sein. Ich habe großes Vertrauen, dass dies ein Erfolg wird,“ sagte Lithun. www.elfly.no
Vertical Aerospace von herben Rückschlag betroffen
Vertical Aerospace hat scheinbar einenerheblichen Rückschlag für sein VX4-Programm erfahren, nachdem das elektrisch fliegende VTOL während eines ferngesteu- erten Testflugs abgestürzt war. Ein in den sozialen Medien verbreite- tes Bild, das ursprünglich von der Journalistin Charlotte Bailey mar- kiert wurde, zeigt den VX4-Proto- typ (G-EVTL), wie er auf der Nase ruht und einer seiner vorderen Pro- pellerrotoren offenbar ebenfalls Bo- denkontakt bekommen hat. Ein ge- naues Ausmaß des Schadens ist nicht bekannt. Vertical bestätigt den Vorfall, von dem es heißt, dass er sich „während eines unbemann-
ten Tests der Manövrierfähigkeit des Flugzeugs während eines Test- szenarios mit Motorausfall ereigne- te, was eine wichtige Vorausset- zung für den Übergang zum be- mannten Betrieb darstellt.“ Bei dem Unfall sei es zu keinen Verletzun- gen des Personals gekommen, heißt es weiter und fügt hinzu, man arbeite „eng mit den zuständigen Behörden zusammen“. Erst kürzlich meldete Vertical, dass man am Flugplatz Kemble im Südwesten Englands erfolgreich mit den ersten unbemannten Flügen begonnen hätte. www.vertical- aerospace.com
ZeroAvia unterstützt kanarischem Startup bei der Umrüstung
ZeroAvia ist auf dem besten Weg, in den nächsten zwei bis drei Jah- ren das 600-kW-Triebwerk ZA600 für Flugzeuge mit 9 bis 19 Sitzen zu zertifizieren und hat eine Abs- ichtserklärung mit De Havilland aus Kanada, Inhaber der Musterzulas- sung des Twin Otter abgegeben. Laut einer Mitteilung wird Zeroavia Surcar mit wasserstoffelektrischen ZA600-Antrieben beliefern, mit wel- chen Surcar Twin-Otter-Wasser- flugeuge für den Betrieb zwischen den Kanaren nachrüsten will. Sur- car Airlines ist ein Startup, welches umweltfreundliche Touristik-Flüge auf die Kanarischen Inseln anbie-
ten will. Die Airlines wird den Be- trieb zunächst mit konventionell an- getriebenen Flugzeugen aufneh- men. Der nächste Schritt wird die Umstellung auf Brennstoffzellen mit E-Motoren sein, um alle Emissio- nen während des Flugs zu besei- tigen und so die Auswirkungen auf das Klima und die Luftqualität er- heblich zu reduzieren. Die neu ge- gründete Fluggesellschaft wird von Investoren unterstützt, darunter der dänischen Fluggesellschaft Nordic Seaplanes. Surcar Airlines setzt sich dafür ein, die Elektrifizierung der Luftfahrt voranzutreiben. www.surcar.eu
Mitbewerber Joby folgt Archer auf militärischem Sektor
Nach Archer nun auch Joby: So sollen neun eVTOLs von Joby an die Edwards Air Force Base aus- geliefert werden. Die US Air Force zeigt breites Interesse an eVTOLs, wie schon zuvor über den Mitbe- werber bekannt wurde. Ende Juni stellte Joby den Serienprototyp vor, der in der Produktionsstätte des Unternehmens in Marina, Kalifor- nien, gebaut wurde, und gab be- kannt, dass das Flugzeug im nächsten Jahr im Rahmen des 131-Millionen-Dollar-Vertrags des Unternehmens mit dem Agility Pri- me-Programm der USAF nach Ed- wards geliefert werden würde. Jo- by gibt an, bereits mit der Installa-
tion der Ladeinfrastruktur an der Basis begonnen zu haben, um den Betrieb zu unterstützen. Das kalifornische Unternehmen existiert erst seit 2017. Noch bevor der Ser- ienprototyp in die Flugerprobung ging, wurden mit den ersten Proto- typen umfangreiche Flugversuche durchgeführt. Kuriosum: die sechs Antriebseinheiten liefern zusam- men je 236 kW, das ist fast doppelt so viel wie ein Model S-Plaid von Tesla und dennoch wiegt ein Joby eVTOL weniger als ein Auto. Wer später das große Rennen bei der Air Force macht, bleibt offen. www.joby.com
Mit Wingtip-Propellern zum modernen Kurzstrecken-Commuter
HyBird ist ein hybrid-elektrisches Kleinflugzeugkonzept. Sein Ziel: Strecken unter 1000 Kilometern mit geringem Passagieraufkom-men klimaverträglich zu bedienen. Das DLR hat nun den Erstflug eines 1:4-Demonstrators des HyBird am für unbemannte Luftfahrtsysteme in Cochstedt erfolgreich durchgeführt. Das Konzept, dass zwei Gasgene- ratoren, Batterien und elektrisch betriebene Propeller kombiniert, wurde ursprünglich von Studieren- den im Rahmen der NASA/-DLR Design Challenge 2019 entworfen und von mehreren Instituten des DLR in Zusammenarbeit mit Airbus
ProtoSpace weiterentwickelt. Mit den Flugversuchen in Cochstedt wurde diese neue Konfiguration weltweit erstmals geflogen! Die aktuelle Konfiguration des HyBird besteht aus einem Hochdecker mit jeweils einem großen Propeller an den Flügelspitzen (Wing-Tip-Pro- peller) sowie an den Enden des V- Leitwerks. Ein Hybrid-Antriebssys- tem mit zwei Turbinen zur Energie- erzeugung steigert die Energieeffi- zienz deutlich zu bisherigen Klein- flugzeugen dieser Größe. Insbe- sondere bei Reisegeschwindigkeit lässt sich so ein niedriger Ver- brauch realisieren. www.dlr.de
Amerikanisches Militär beschafft erste VTOLs zur Erprobung
Das US-Unternehmen Archer ar- beitet seit 2021 mit dem Verteidi- gungsministerium an einer Reihe von Projekten im Rahmen des AFWERX-Programms der Luft- waffe mit dem Ziel, das AFWERX Agility Prime-Programm bei der Bewertung des Transformations- potenzials der eVTOL-Technolo- gien für DoD-Zwecke zu unterstüt- zen. Diese neue Ausführungspha- se der Partnerschaft umfasst die Lieferung von bis zu sechs „Mid- nights“ VTOLs, die die Luftwaffe für den Einsatz beim Personentrans- port und Logistikunterstützung, bei Rettungseinsätzen und mehr an-
strebt. Die Verträge umfassen ei- nen Gesamtwert von bis zu 142 Millionen US-Dollar. Das Muster Archer „Midnight“ hat eine Reich- weite von 32 Kilometern und kann dabei bis zu 400 kg Nutzlast beför- dern. Die Ausweitung der Partner- schaft von Archer mit dem Vertei- digungsministerium stellt eine be- deutende Investition in die Zukunft des Landes dar. Damit möchte die USA auch ihre Führungsposition in der Luftfahrt behaupten. Die ande- ren Militärzweige haben die Mög- lichkeit, diese Verträge als Platt- form für zusätzliche Projekte zu nutzen. www.archer.com

Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive

Electric Flight
Meldungen 2/2023
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26.05.2023
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26.05.2023
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23.06.2023
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26.06.2023
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27.06.2023
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30.06.2023
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06.07.2023
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08.07.2023
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27.07.2023
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20.07.2023
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20.07.2023
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11.08.2023
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11.08.2023
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04.08.2023
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